Sicherheit

Anspruch auf Witwenpension?

Anspruch auf Witwenpension?

Unser Leben wird aktuell jedes Monat teurer. Die Lebenshaltungskosten steigen stetig, die Einkommen nicht bzw. bei weitem nicht im selben Ausmaß. Für viele Paare wäre das tägliche Überleben mit nur einem Einkommen bzw. einer Pension nicht mehr zu finanzieren.
Stirbt der geliebte Partner, so kommt in diesen Fällen zum unglaublich großen persönlichen Verlust noch der existenz- bedrohliche Verlust eines Einkommens dazu. Die Witwen- bzw. Witwerpension (im weiteren Text vereinfachend „Witwenpension“ genannt), soll diesen finanziellen Verlust ausgleichen helfen.

Voraussetzung: aufrechte Partnerschaft

Um Anspruch auf Witwenpension zu haben, muss eine aufrechte Partnerschaft bestanden haben. Eingetragene Partnerschaften sind Ehen gleichgestellt, bei nicht eingetragenen Lebensgemeinschaften besteht kein Anspruch.

Achtung: Wartezeit

Die Wartezeit bzw. Mindestversicherungszeit ist die für einen Pensionsanspruch erforderliche Mindestanzahl an Beitrags- bzw. Versicherungsmonaten.
Hat der/die Verstorbene bereits selbst eine Pension bezogen, gilt die Wartezeit als erfüllt. Das ist auch der Fall, wenn der/die Verstorbene zwar noch nicht in Pension war, aber mindestens 180 Beitragsmonate der Pflichtversicherung bzw. der freiwilligen Versicherung oder 300 Versicherungsmonate angesammelt hatte. Stirbt jemand vor seinem 50. Geburtstag, so muss er in den letzten zehn Jahren mindestens 60 Versicherungsmonate angesammelt haben. Ab einem Sterbedatum nach dem 65. Geburtstag müssen innerhalb der letzten 30 Jahre 180 Versicherungsmonate angefallen sein.
Stirbt jemand nach dem 50. aber vor dem 65. Geburtstag, so gilt eine Übergangsregelung: für jedes weitere Monat ist ein weiteres Versicherungsmonat erforderlich, allerdings wird der Zeitraum, in dem dieses Versicherungsmonat gesammelt werden musste, nicht nur um ein Monat nach vorne, sondern auch nach hinten verlängert.

Sicherung des Anspruchs

Witwenrente wird nicht automatisch gewährt: die Anspruchsberechtigten müssen einen Antrag stellen. Wurde bereits eine Pension bezogen, muss der Antrag beim Pensionsversicherungsträger gestellt werden, ansonsten dort, wo der Verstorbene in den vergangenen 15 Jahren versichert war.
Grundsätzlich reicht ein formloses Schreiben, Formulare und Dokumente können nachgereicht werden. Dem Formular sind Nachweise über Einkünfte des Verstorbenen und des Hinterbliebenen sowie Sterbeurkunde, Heirats- oder Partnerschaftsurkunde und die Staatsbürgerschaftsnachweise beizulegen.

Einschränkungen?

Auf die Dauer von 30 Monaten ist der Anspruch auf Witwenpension beschränkt,

  • wenn der/die Hinterbliebene zum Todeszeitpunkt des Partners noch keine 35 Jahre alt gewesen ist. (Ausnahmefall: mindestens 10 Jahre Ehedauer)
  • wenn der/die Verstorbene bei der Eheschließung bereits Pensionist oder älter als 65 Jahre (Männer) bzw. 60 Jahre (Frauen) war.

Wurde ein Kind in der Ehe geboren bzw. ist die Witwe zum Todeszeitpunkt schwanger, so gelten diese Beschränkungen nicht. Falls der/die Verstorbene bereits Pension bezogen hat, gelten abhängig vom Altersunterschied der Partner folgende Vorgaben zur Erreichung eines unbefristeten Pensionsanspruchs:

AltersunterschiedMindestdauer Ehe
bis zu 20 Jahre3 Jahre
20 bis 25 Jahre5 Jahre
Mehr als 25 Jahre10 Jahre

War der/die Verstorbene bereits älter als 65 Jahre (Mann) bzw. 60 Jahre (Frau) und hat noch keine Pension bezogen, so besteht bereits nach 2 Jahren Ehe oder eingetragener Partnerschaft unbefristeter Pensionsanspruch, falls der/die Hinterbliebene zum Zeitpunkt des Todes des Partners das 35. Lebensjahr bereits vollendet hatte.

Bei einer neuen Verehelichung oder Verpartnerung wird der unbefristete Pensionsanspruch mittels einer einmaligen Abfertigung in Höhe der 35-fachen Witwenpension abgegolten.

Höhe und Auszahlung

Die Höhe der Witwenpension wird aus dem Verhältnis der Einkommen beider Partner berechnet. Berechnungsgrundlage sind die Bruttoeinkommen der letzten zwei Jahre. Maximal kann sie 60 % der Pension der/des Verstorbenen betragen. Ausgezahlt wird die Pension jeweils am 1. des Folgemonats.

Bei Unklarheiten nach einem Todesfall sollte man direkt mit der Pensionsversicherung Kontakt aufnehmen unter www.pv.at oder telefonisch unter 050 303.

Weitere Infos finden Sie auf:
www.arbeiterkammer.at
www.oesterreich.gv.at

Phishing 2.0

Phishing 2.0

Achtung! Die digitalen Betrüger sind „seriös“ geworden.

„Ihre offene Forderung mit der Nummer 23874 wurde trotz mehrerer Mahnungen nicht beglichen. Daher wird der Gerichtsvollzieher am 27.10.2023 vorsorglich Ihren Hausrat pfänden. Sie können das Pfändungsverfahren vermeiden, indem Sie den vollen Betrag sofort über diesen Zahlungslink bezahlen …!“ Absender: Finanzamt?
Mails und SMS dieser Art gehören mittlerweile zu in Österreich gängigen „Phishing“-Fällen.

„Phishing“ bedeutet, Nutzer durch Tricks dazu zu bringen, persönliche Daten wie Online-Banking-Passwörter preiszugeben. Dies geschieht oft durch betrügerische E-Mails oder Nachrichten, die zum Anklicken von Links oder Öffnen von Dateianhängen auffordern.

Die Cyberkriminellen werden immer gewiefter, sie haben gelernt, zu täuschen und zu tarnen. Oft verwenden sie Namen großer Unternehmen, täuschend echte Logos von Onlineanbietern, Banken, Kreditkartenfirmen oder Behörden sowie Absenderadressen, die offiziellen Mailadressen ähneln. Erschwerend kommt hinzu, dass bei den Zielpersonen Stress und dringender Handlungsdruck erzeugt wird, indem etwa die Sperre eines Accounts oder eine kostspielige Fristversäumnis angedroht wird.

Tipps gegen Phishing

In den Anfangszeiten von Online-Betrug waren Grammatik- und Rechtschreibfehler typische Warnsignale. Heute wird es immer schwieriger, die Echtheit von Nachrichten einzuschätzen. Umso wichtiger ist es, sich immer vor Augen zu halten, dass seriöse Banken, Kreditkarteninstitute oder Behörden nicht per Mail dazu auffordern, persönliche Daten bekannt zu geben.

  • Sie sind nicht sicher, ob eine Nachricht echt ist? Klicken Sie auf keine Links und öffnen Sie keine Anhänge, auch nicht, um nähere Informationen zu erhalten. Antworten Sie außerdem nie direkt auf verdächtige Nachrichten, sondern verschieben Sie diese in Ihren Spam-Ordner. Kontaktieren Sie anschließend direkt Ihren eigentlichen Anbieter bzw. eine offizielle Servicestelle!
  • Übermitteln Sie niemals vertrauliche Daten (Login-Daten etc.) per E-Mail, über Links, die Ihnen mitgeschickt werden, oder wenn angebliche Servicemitarbeiter Sie am Handy oder Festnetzanschluss anrufen.
  • Nützen Sie wenn möglich die Zwei-Wege-Authentifizierung, damit Betrüger selbst bei Passwortraub keinen Zugriff auf Ihren Account haben.
  • Installieren Sie Anti-Viren-Programme und Firewall auf Ihrem PC und Ihren Mobilgeräten und aktualisieren Sie diese laufend.

Autofahren mit Behinderung

Autofahren mit Behinderung

Was tun, wenn körperliche Beeinträchtigungen die individuelle Mobilität einschränken?

Mobilität ermöglicht nicht nur die selbständige Bewältigung des Alltages, sondern auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Der Führerschein ist für viele Menschen mit unfall-, erkrankungs- oder altersbedingten körperlichen Einschränkungen ein wichtiger Schlüssel zum Erhalt der persönlichen Mobilität und Unabhängigkeit.

Welche Auflagen und Vorschriften gibt es?

Eine ärztliche Untersuchung ist im Regelfall Grundvoraussetzung zum Beibehalt bzw. Erwerb des Führerscheins. Ergebnis dieser Untersuchung kann z.B. sein, dass jemand nur unter Einhaltung bestimmter Vorgaben zum Lenken von Kraftfahrzeugen geeignet ist, etwa nur bei Benutzung von Körperersatzstücken oder Behelfen, wie Brillen, Sitzpolstern etc. Auch regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen können eine Auflage sein. Untersuchungsergebnis kann auch sein, dass nur Fahrzeuge mit bestimmten, klar definierten Merkmalen verwendet werden dürfen. In diesem Fall spricht man von einer bedingten Eignung.

Ist jemand laut ärztlichem Gutachten nur zum Lenken eines bestimmten Kraftfahrzeugs geeignet, so lautet die Bezeichnung „beschränkt geeignet“. In diesem Fall kann nur dieses Fahrzeug gefahren werden. Daher werden das amtliche Kennzeichen und die Fahrgestellnummer des Fahrzeugs auch in den Führerschein eingetragen.

Welches Auto passt?

Die Wahl des richtigen Kraftfahrzeugs ist von persönlichen Bedürfnissen (Sitzhöhe, Anzahl und Größe der Türen etc.) sowie von den behördlich vorgeschriebenen, der Art der Körperbehinderung angemessenen Vorgaben abhängig.

Einige Hersteller bieten bereits werkseitig Modelle mit gewissen Adaptierungen an. Je nach Art und Grad der Behinderung können allerdings auch bei diesen Umbauten oder Ergänzungen notwendig sein. So kann beispielsweise der Widerstand einer herkömmlichen Servolenkung für manche Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung unüberwindbar sein.

Fahrzeuge, die durch nachträglich angebrachte Ein- und Vorrichtungen geeignet sind, die Körperbehinderung der lenkenden Person auszugleichen, werden offiziell als Ausgleichskraftfahrzeuge bezeichnet. Alle Umbauten müssen der zuständigen Behörde gemeldet und von dieser genehmigt werden. Die eingebauten Zusatzeinrichtungen werden außerdem im Zulassungsschein vermerkt.

Für den Neukauf bzw. die Adaptierung eines Fahrzeugs besteht unter gewissen Voraussetzungen
die Möglichkeit, beim Sozialministerium einen Zuschuss zu beantragen.
Nähere Informationen gibt es auf www.sozialministeriumservice.at.

Muss der Führerschein regelmäßig erneuert werden?

Das ärztliche Gutachten bei Führerscheinerwerb gibt Auskunft darüber, ob bzw. in welchen Abständen eine regelmäßige amtsärztliche Nachuntersuchung erforderlich ist. Kann bei der amtsärztlichen Untersuchung keine Entscheidung getroffen werden, wird eine Beobachtungsfahrt durchgeführt: eine 30 bis 45 Minuten dauernde Fahrt im Beisein eines Amtsarztes und eines technischen Sachverständigen. Beobachtet werden dabei die Beherrschung des Fahrzeugs, das verkehrsangepasste, mit Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer umsichtige Fahren sowie die Kompensation gesundheitlicher Mängel.

Erleichterungen im Straßenverkehr & finanzielle Unterstützung

Können Menschen ihre dauerhaften Einschränkungen mit einem Ausweisdokument, etwa einem Behindertenpass, nachweisen, so können unter bestimmten Voraussetzungen auch verschiedene Vorteile in Anspruch genommen werden. Zu

  • Parkausweis für Begünstigungen beim Halten und Parken
  • Behindertenparkplatz
  • Zuschuss oder zinsloses Darlehen für Anschaffung und Umbau eines Kraftfahrzeugs
  • Befreiung von motorbezogener Versicherungssteuer bzw. Kraftfahrzeugsteuer
  • Steuerfreibetrag
  • Kostenlose digitale Autobahnvignette
  • Befreiung von Parkgebühren
  • Ermäßigung bei Mautgebühren
  • Zuschuss oder Übernahme der
  • Gesamtkosten der Führerscheinausbildung

Nähere Infos auf: www.oesterreich.gv.at

Barrierefreies Wohnen

Barrierefreies Wohnen

Was nützt die schönste Wohnung oder das tollste Haus, wenn man sich nicht mehr ungehindert darin bewegen kann?

Bei Barrierefreiheit denken die meisten Menschen zuerst einmal nur an Rollstuhlfahrer. Tatsächlich steht der Begriff aber generell für die persönliche, von den individuellen Voraussetzungen abhängige Bewegungsfreiheit und eine Anpassung des Lebensraums an die eigenen Bedürfnisse. Diese senkt nicht nur drastisch das Unfallrisiko, sondern bringt auch ein Riesenplus an Lebensqualität.

Sicherheit braucht Platz

Ein wesentliches Kriterium für Barrierefreiheit ist das Zur-Verfügung-Stehen von ausreichend Platz. So sollten Türen eine Durchgangsbreite von mindestens 80 cm aufweisen, in zentralen Bereichen sollte eine Bewegungsfläche von mindestens 1,5 m² verfügbar sein. Dieses Mindestausmaß an Bewegungsspielraum gewährleistet, dass man sich ungehindert von Raum zu Raum bewegen und auch wieder umdrehen kann.

Nach der Decke strecken?

Häufig wird bei Wohnräumen die dritte Dimension vergessen: die Höhe. Damit Bedienelemente für jeden zugänglich sind, sollten sie in einer Höhe von 80 bis maximal 110 cm platziert sein. Kästen bis unter die Zimmerdecke sind zwar ein wahres Platzwunder, sie zu füllen, macht aber nur Sinn, wenn auf den darin enthaltenen Inhalt auch jederzeit problemlos zugegriffen werden kann. Bei leichtem Packgut helfen Greifarme, deutlich praktikabler, aber auch teurer sind Garderoben- oder Schranklifte.

Zeit zum Kochen?

Zahlreiche technische Hilfsmittel, wie elektrische Liftsysteme oder höhenverstellbare, unterfahrbare Arbeitsplatten, ermöglichen Rollstuhlfahrern ergonomisches Arbeiten in der Küche.
Aber was kann man tun, wenn man erste Unsicherheiten beim Gehen bzw. Stehen bemerkt bzw. es an finanziellen Möglichkeiten fehlt, um teure Umbauten durchzuführen?

  • Ein einfacher Handlauf an der Arbeitsfläche erleichtert die Fortbewegung in der Küche.
  • Einhebelmischer, die seitlich oder an der Front der Arbeitsplatte angebracht sind, vereinfachen das Betätigen der Spüle.
  • Häufig gebrauchte Geräte, Utensilien und Geschirrteile sollten so verstaut werden, dass man sie gut erreichen kann.
  • Fällt längeres Stehen schwer, so kann mit Hilfe eines stabilen Sessels und eines beweglichen, aber stabilen Beistelltischs ein komfortabler Arbeitsplatz geschaffen werden.
  • Herd und Mikrowelle sollten sich zur Minimierung des Verletzungsrisikos wenn irgend möglich an gut zugänglichen Stellen befinden.

Auf sicherem Terrain?

Ältere Menschen sind laut aktueller Haushaltsunfallstatistik besonders häufig von Sturzunfällen betroffen. Rutschfeste Treppen sollten daher bei der sicheren Gestaltung des Zuhauses oberste Priorität haben. Mit selbstklebenden Haftstreifen oder speziellen Beschichtungen kann die Gefahr einfach und kostengünstig minimiert werden.

Gut sitzende, Halt gebende Schuhe sind auch in den eigenen vier Wänden ein Muss!

Zusätzlich sollten die Böden regelmäßig auf Beschädigungen und Stolperfallen überprüft werden. Zu letzteren gehören etwa auch herumliegende Kabel, rutschende Matten oder Teppichkanten, in die eingefädelt werden kann.

Gute Sicht?

Auch die Beleuchtungssituation sollte man kritisch unter die Lupe nehmen. Kann Licht eingeschaltet werden, ohne erst durchs Finstere tappen zu müssen? Und geben die vorhandenen Beleuchtungskörper ausreichend Licht?
Dank smarter Leuchtmittel können heute auch dunkle Ecken und Gänge einfach erhellt werden. Eine herkömmliche Stehlampe mit einem smarten Leuchtkörper, den man mit Fernbedienung ein- und ausschalten kann, ist eine kostengünstige, praktikable Lösung für mehr Licht und Sicherheit. Ebenfalls einfach umsetzbar und kostengünstig ist die Anbringung von LED-Leuchten mit Bewegungs- und Lichtsensoren. Sie gehen bei Bewegung im Dunkeln automatisch an und erhellen den nächtlichen Toilettengang.

Nass & rutschig

Einer der gefährlichsten Räume in jedem Heim ist das Badezimmer. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: In Nassräumen wird es rutschig, zusätzlich dazu setzt die feucht-warme Luft nach einem Bad oder einer Dusche dem Kreislauf zu. Die meist beengten Verhältnisse in Badezimmern stellen ein zusätzliches Problem dar. Auch hier gibt es einige Maßnahmen, die man für mehr Sicherheit setzen kann. So sollte etwa der Zugang zur Dusche optimalerweise ebenerdig sein, auch Badewannen gibt es in Ausführungen mit tiefen Eingangstüren. Wer sich aus finanziellen oder anderen Gründen nicht von seiner Badewanne mit hohem Einstieg trennen kann, sollte diese zumindest mit Hilfsmitteln sicherer machen: von Treppen zum sicheren Ein- und Aussteigen über Hocker für die Wanne bis hin zu kleinen Badewannenliften gibt es verschiedene Angebote.
Was auf keinen Fall fehlen sollte, sind strategisch positionierte Haltegriffe. Bei diesen ist aber unbedingt auf ausreichende Stabilität zu achten: Varianten mit Saugnapf- oder Doppelklebebandbefestigung mögen zwar einfach zu montieren sein, sie bieten aber keinen adäquaten Schutz, sondern täuschen diesen fälschlicherweise nur vor.

Umbauen oder Umziehen?

Einige Maßnahmen für barrierefreies Wohnen lassen sich nachträglich relativ einfach und kostengünstig umsetzen, andere sind nur schwer bzw. sehr kostenintensiv verwirklichbar. Sind für die Erhaltung bzw. Schaffung eines sicheren Heims größere Umbauten notwendig, die aber nicht im erforderlichen Maß möglich sind, so sollten Betroffene ernsthaft einen Umzug in Erwägung ziehen. Auch wenn der Gedanke anfangs noch so schwerfällt. Denn was nützt das schönste Zuhause, wenn man sich darin nicht mehr frei, selbständig und sicher bewegen kann?

Beachten Sie:
Beengte Bereiche bergen ein höheres Sturzrisiko. Rutschsicherheit ist bei Treppen Minimalvoraussetzung. Besonders beim Badezimmer auf Barrierefreiheit achten – hier besteht hohes Verletzungsrisiko.

Spare, dann hast du in der Not!

Spare, dann hast du in der Not!

Das Leben wird teurer und es ist vorerst kein Ende in Sicht. Damit trotzdem mehr von der Pension übrig bleibt, haben wir Spartipps für den Haushalt gesammelt. Vieles ist Ihnen sicher geläufig, manches muss man sich aber trotzdem immer wieder bewusst machen!

Strom und Gas

Besonders sinnvoll ist es, sich zu überlegen, wie man den hauseigenen Strom- und Gasverbrauch reduzieren kann. Ganz klar, frieren will niemand. Gleichzeitig animieren stetig steigende Heizkosten aber auch nicht gerade dazu, mit dem Thermostat sorglos umzugehen. Denn jedes zusätzliche Grad Wärme schlägt je nach Heizgerät mit rund fünf Prozent Mehrkosten zu Buche. Ganz abgesehen davon, dass man damit seiner Geldbörse einen Gefallen tut, betätigt man sich damit gleichzeitig auch noch als Klimaschützer!

Auch wenn es mit einigem Informationsaufwand verbunden ist, sollte man sich überlegen, vom Standardanbieter zu einem Billiganbieter zu wechseln – damit kann gerade zur Zeit der Energieteuerung einiges gespart werden!

Sparen im Alltag

Neben einem Anbieterwechsel gibt es aber auch in vielen Bereichen des Haushalts die Möglichkeit, durch gezielte Aktionen die Effizienz der Energienutzung zu steigern und damit den Energieverbrauch zu reduzieren:

Der Kühlschrank
Er ist einer der größten Stromfresser in jedem Haushalt.

  • Achten Sie schon bei der Küchenplanung darauf, wohin Sie Ihr Gerät stellen! Stellen Sie es nie neben eine Heizung, den Herd oder den Geschirrspüler. Jedes Grad mehr Umgebungstemperatur bedeutet 6% mehr Stromverbrauch.
  • Tauen Sie Ihren Kühlschrank mindestens zwei Mal im Jahr ab und befreien Sie den äußersten Wärmetauscher von Staub.
  • Kontrollieren Sie die Kühltemperatur Ihres Geräts: 7°C halten die Speisen lange kühl und frisch. Jedes Grad weniger bei der Kühltemperatur bedeutet 10% mehr Energieverbrauch.

Beim Kochen

  • Verwenden Sie den kleinstmöglichen Topf und stellen Sie ihn auf die passende Platte.
  • Kochen Sie mit Deckel unf verwenden Sie glatte Töpfe – diese verkürzen die Kochzeit. Kochen Sie außerdem mit nicht zu viel Wasser.
  • Nutzen Sie die Nachwärme von Herdplatten und Backrohr – oft kann man bereits 10 Minuten vor Ende der Gardauer den Herd abdrehen.

Licht

  • Der beste Tipp beim Thema Beleuchtung ist sogleich der günstigste: Nutzen Sie das Tageslicht so lang und gut wie möglich aus.
  • Im Gang oder in Treppenhäusern kann sich der Einbau einer Abschaltautomatik lohnen, somit kann man nicht vergessen, das Licht abzudrehen.
  • Drehen Sie das Licht in nicht benutzten Räumen ab.
  • Die Verwendung von LED-Leuchten lässt ebenfalls mehr Geld im Portemonnaie übrig.

Waschen

  • Nutzen Sie das Fassungsvermögen von Geschirrspüler und Waschmaschine aus und nehmen Sie die Geräte nur voll in Betrieb. Spülen mit der Hand ist in jedem Fall „teurer“, da man hier immer mehr Wasser verbraucht.
  • Das Teuerste beim Wäschewaschen ist das Warmwasser. Kleidung, die einen normalen Verschmutzungsrad aufweist, wird bei 40°C sauber! Kochen Sie Wäsche nur dann aus, wenn es unbedingt notwendig ist.
  • Achten Sie bei Ihrer Waschmaschine auf die Schleuderkraft! Wenn Sie Ihre Wäsche in einem Wäschetrockner trocknen, sollten Sie mit 1200 Umdrehungen schleudern, zum Trocknen auf der Leine reichen 1000.
  • Im Badezimmer gilt, dass Duschen weniger Wasser verbraucht als ein Vollbad. Pro Vollbad können Sie etwa drei bis vier Mal jeweils etwa fünf Minuten duschen.

Elektronische Geräte

  • Verwenden Sie abschaltbare Steckdosen und Verteilersteckleisten, wann immer Sie können. Der Stand-by-Modus frisst nämlich übers Jahr gesehen ganz schön viel Energie.

Fenster

  • Schlecht isolierte Fenster führen tatsächlich dazu, dass man sein Geld zum Fenster hinauswirft! Fenster und Türen neu abzudichten kostet zwar etwas Zeit und Geld, ist aber eine sehr sinnvolle Investition.
  • Achten Sie außerdem beim Lüften darauf, dass die Fenster nicht den ganzen Tag gekippt sind. Öffnen Sie diese nur kurz, aber dafür mehrmals täglich. So erfolgt der Luftaustausch gründlicher und schneller!

Haushaltsversicherung
Grundsätzlich deckt die Haushaltsversicherung Schäden an beweglichen Gegenständen im eigenen Haushalt ab. Als Schutz gegen Schadenersatzansprüche Dritter ist im Regelfall auch eine private Haftpflichtversicherung inkludiert. Das Wichtigste bei Abschluss einer Haushaltsversicherung ist deren Abstimmung auf Ihre persönliche Situation:

  • Je größer der Selbstbehalt, umso niedriger wird die zu zahlende Versicherungsprämie. Werden kleinere Schäden im Rahmen von 70 bis 100 Euro selbst übernommen, so kann bis zu einem Fünftel der Prämie eingespart werden.
  • Wenn Sie weder Glastüren noch große Fensterflächen in Ihrer Wohnung haben, sollten Sie auf eine Glasbruchversicherung verzichten. So können Sie bis zu einem Drittel der Prämie einsparen.
  • Alarmanlagen, Sicherheitstüren und sonstige Schutzmaßnahmen reduzieren Ihre Versicherungsprämie. Informieren Sie Ihren Versicherungsvertreter daher unbedingt, wenn Sie zusätzliche Sicherungseinrichtungen in Ihrem Haushalt installieren.
  • Informieren Sie sich bei Versicherungsabschluss über die günstigsten Zahlungsmodalitäten. Oft ist eine jährliche Zahlung der Prämie kostengünstiger.
  • Wenn Sie Ihren Haushalt durch Anschaffungen, Um- oder Zubauten aufwerten, sollten Sie auch die Versicherung entsprechend „aufwerten“. Das Sparen am falschen Ort kann im Schadensfall jede Menge Geld kosten!
  • Achtung: Wenn Sie den zu versichernden Haushalt weniger als 270 Tage im Jahr bewohnen, so kann aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials ein Zuschlag von mehr als 200 Prozent verrechnet werden.
Haben Sie gewusst, …
  • dass ein tropfender Wasserhahn pro Monat 170 Liter Wasser vergeudet?
  • dass pro WC-Spülung rund 14 Liter frisches Wasser „den Bach hinunter“ gehen? Bei Nutzung der Spartaste sind es nur 3 Liter.

Gasausstieg mit grüner Energie

Gasausstieg mit grüner Energie

Der Krieg in der Ukraine macht betroffen und erfüllt uns mit Sorgen. Eine solche Sorge ist die europäische und auch österreichische Abhängigkeit vom russischen Gas.

Momentan steigen die Gaspreise deutlich und treiben die Heizkosten in die Höhe. Aus heutiger Sicht (Stand: April 2022) muss ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 15.000 kWh mit einer Mehrbelastung von 200,- bis 300,- Euro im Jahr rechnen.

Der Gesetzgeber könnte hier also durchaus gegensteuern, da nur ca. 45 % des Rechnungsbetrages auf die Steigerung des Gaspreises zurückzuführen sind. Das würde zwar den Preisanstieg dämpfen, an der Verfügbarkeit würde es allerdings nichts ändern. Zusammen mit der stetig voranschreitenden Klimakrise wirkt die Zukunft für viele ein wenig bedrohlich. Doch es gibt Hoffnung! Dank unserer Tipps können Sie aktiv werden, um Ihren Gasverbrauch zu Hause zu reduzieren und „grüner“ zu gestalten.

Selbst wenn für MieterInnen und WohneigentümerInnen die Möglichkeiten relativ überschaubar sind, können doch Impulse in eine zukunftsweisende Richtung gesetzt werden.

Gesparte Energie ist die beste Energie

Deswegen steht das Einsparen von Energie an erster Stelle. Mit Hilfe von thermischer Sanierung – also Gebäudedämmung, Fensterdichtungen und effizienten Heizsystemen – kann eine Menge gespart werden. Leider sind die meisten dieser Maßnahmen jedoch (immer noch) recht teuer.

Beim Kochen und Backen kann prinzipiell auf E-Herde umgestiegen werden, vorausgesetzt die erforderlichen Starkstrom-Leitungen sind vorhanden. Zwar gibt es E-Herde, die mit normalem Strom betrieben werden, doch deren Leistung ist mit Gas- oder Starkstrom-Herden nicht vergleichbar.

Gasheizungen umrüsten

Wo ein Leitungsnetz vorhanden ist, bleibt Gas eine nachhaltige Energiequelle – vor allem, weil die Möglichkeit besteht, auf vollkommen klimaneutrale Alternativen umzusteigen. Da die nötigen Installationen bereits vorhanden sind, halten sich die Kosten dafür ebenfalls im Rahmen.
In erster Linie werden Gasheizungen in städtischen Ballungsräumen und im direkten Umland betrieben. Hier wird in Neubaugebieten der Anschluss an die Fernwärme angestrebt. Es muss zwar trotzdem Gas zugeführt werden, aber vielfach wird eben auch Abfall verbrannt. So sinkt der Gasverbrauch erheblich – und auch dieser kann durch Biogas oder grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Der Staat zahlt mit

Gerade jetzt ist die beste Zeit um sich als Hauseigentümer mit Energienachhaltigkeit und grüner Energie auseinander zu setzen. Lässt sich der Umstieg auf ein neues Heizsystem erst einmal in Euro ausdrücken, schrecken viele Menschen unweigerlich zurück. Doch nicht jeder Preis ist tatsächlich so hoch, wie er aussieht. Um Anreize für die Anschaffung von umweltfreundlichen Heizungen zu schaffen, greift die öffentliche Hand tief in die Tasche. So werden auch für Private in ganz Österreich eine Reihe von Förderungen für die nachhaltige Energieoptimierung angeboten.

Subventioniert werden mit der Sanierungsoffensive „Raus aus Strom und Gas“ der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks- Allesbrenner und Strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Die förderungsfähigen Kosten umfassen die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten. Die Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel und Tankanlagen sind ebenso inkludiert.

Zusätzlich werden bei einer Zentralisierung des klimafreundlichen Heizungssystems die dafür anfallenden Mehrkosten extra gefördert. Bei gleichzeitiger Umsetzung einer thermischen Solaranlage kann zusätzlich ein Solarbonus vergeben werden.

Somit sind moderne, umweltfreundliche Systeme mit dem (Geld)Segen des Staates oftmals finanzierbar. Auf lange Sicht lohnt sich die Investition auf jeden Fall – gerade angesichts der momentanen Gas- und Ölpreise. Geht man von den aktuellen Prognosen für Preissteigerungen von Öl und Gas aus, rentiert sich eine Modernisierung bereits nach wenigen Jahren.

Klug geheizt

Wer heutzutage ein frisch fertiggestelltes Haus besichtigt, reagiert oft verblüfft:
Es fällt einem sofort das Fehlen von Heizkörpern auf. Hat der Bauherr geschlafen? Nein, denn neue Techniken in der Wärmedämmung und der Niedrigenergiebauweise erlauben den flächendeckenden Einsatz von Bodenheizungen und eine Wärmepumpe versorgt das gesamte Haus. Davon können alte Gemäuer nur träumen, jedoch kann eine Kombination von umweltfreundlichen Heizungen sowohl der Umwelt als auch (längerfristig) der Geldbörse etwas Gutes tun. Die atmosphärischen Qualitäten eines Kamins sind ohnehin unbestreitbar – gerade an kalten Winterabenden erzeugen die Feuerstellen eine einzigartige Stimmung.
In jedem Fall ist sorgsame Planung der Schlüssel für eine erfolgreiche Modernisierung einer Heizung. Sich zu informieren, kostet nichts – und schon so mancher Hausbesitzer war überrascht, wie viel Wärme er „verschenkt“.

Tipp
Einen Überblick über die aktuellen nachhaltigen, förderungswürdigen Vorhaben gibt es im Internet unter www.energyagency.at/fakten/foerderungen

Nach oben scrollen