Gaming gegen Demenz?

Die Altersgruppe der regelmäßig Computerspielenden wird von Jahr zu Jahr älter. So stieg in Deutschland das Durchschnittsalter der Gamer in den letzten Jahren von 35,5 auf 36,1 Jahre. Immer mehr Ältere entdecken also den Reiz der Videospiele.

Silver Gamer

Der Begriff der „Silver Gamer“ beschreibt die Gruppe der Gamer 50+. Keiner dieser Altersgruppe ist in seiner Jugend oder Kindheit durch Videospiele geprägt worden – ganz im Gegenteil. Doch warum steigt die Zahl der begeisterten SeniorInnen dann immer weiter an? Gaming im Alter bietet nicht nur viele kognitive Vorteile, sondern auch einen relativ einfachen Einstieg in die digitale Welt. Dank Apps und Tablets kann jeder mit wenig Aufwand in spannende neue Welten eintauchen. Apps lassen sich recht leicht installieren und ausprobieren.

Demenz aufhalten – geht das?

Bei der Behandlung und Vorbeugung von Demenzkrankheiten sind Sport und Bewegung sehr hilfreich. Durch beides bilden sich neue Nervenzellen im Hippocampus. Diese Hirnregion spielt eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Erinnerungen und deren Transformation ins Langzeitgedächtnis.

Obwohl sich die Betroffenen kaum bewegen, haben Videospiele eine ähnliche Wirkung auf das Gehirn. Es bietet viele Vorteile im Alter zu Gamen. So fördert es das räumliche Vorstellungsvermögen und hält den Geist fit. Zusätzlich wird der Gleichgewichtssinn geschult und kognitive Fähigkeiten angeregt. Videospiele stärken darüber hinaus die soziale Teilhabe und die Kommunikationsfähigkeiten. Demenz kann allein durch Videospiele nicht aufgehalten werden, aber durch das Spielen werden im Gehirn die Folgen eines altersbedingten Bewegungsmangels kompensiert. Somit kann Demenz nicht nur vorgebeugt, sondern auch behandelt werden.

Aller Anfang ist schwer…

Starten Sie mit einfachen Spieleapps wie Sudoku, Karten oder Puzzle- spielen. So können Sie sich an die technischen Gegebenheiten gewöhnen, ohne komplizierte Steuerungen lernen zu müssen.

Das Angebot kann zu Beginn schon etwas überwältigend sein. Starten Sie im Kleinen und tasten Sie sich dann langsam weiter vor. Der Spielespaß tut dann sein Übriges. Nehmen Sie auch die Hilfe von Familie und Enkelkindern in Anspruch. Bitten Sie um Geduld und einfache Erklärungen. Gerade bei der Wahl der technischen Infrastruktur ist eine „Expertenmeinung“ Gold wert.

Spielekonsolen bieten tolle Abwechslung

Wer mehr möchte, kann sich natürlich mit den verschiedenen Spiele- konsolen beschäftigen. Welche zu den eigenen Bedürfnissen passt, lässt sich durch ausführliche Beratung und eigene Recherche herausfinden. Neben Xbox und Playstation gibt es auch eine Konsole für die Zielgruppe Ü70. Die „Memore Box“ bietet therapeutische Videospiele, die nachweislich für mehr Lebensfreude sorgen.

Wer es interaktiver möchte, dem sei die Nintendo-Switch empfohlen. Sie ist zwar eigentlich eine Konsole für Unterwegs, kann aber ganz einfach an den Fernseher angeschlossen werden. Im Store finden Sie die ganze Bandbreite. Die Bewegungsspiele der Nintendo-Switch bringen den Kreislauf in Schwung und selten hat ein Tanzwettbewerb mehr Spaß gemacht. Wer lieber sein Gehirn fordern möchte, kommt hier aber ebenso auf seine Kosten.

Auf dem YouTube-Kanal „Senioren Zocken“ probieren SeniorInnen Videospiele aus. Vielleicht helfen Ihnen die unterhaltsamen aber auch informativen Videos dabei, das Zocken auch einmal auszuprobieren.

Lust auf einen Familienspieleabend oder mit Ihren Enkerln in spannende Abenteuerspiele eintauchen? Nur Mut!

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