Gasausstieg mit grüner Energie

Der Krieg in der Ukraine macht betroffen und erfüllt uns mit Sorgen. Eine solche Sorge ist die europäische und auch österreichische Abhängigkeit vom russischen Gas.

Momentan steigen die Gaspreise deutlich und treiben die Heizkosten in die Höhe. Aus heutiger Sicht (Stand: April 2022) muss ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 15.000 kWh mit einer Mehrbelastung von 200,- bis 300,- Euro im Jahr rechnen.

Der Gesetzgeber könnte hier also durchaus gegensteuern, da nur ca. 45 % des Rechnungsbetrages auf die Steigerung des Gaspreises zurückzuführen sind. Das würde zwar den Preisanstieg dämpfen, an der Verfügbarkeit würde es allerdings nichts ändern. Zusammen mit der stetig voranschreitenden Klimakrise wirkt die Zukunft für viele ein wenig bedrohlich. Doch es gibt Hoffnung! Dank unserer Tipps können Sie aktiv werden, um Ihren Gasverbrauch zu Hause zu reduzieren und „grüner“ zu gestalten.

Selbst wenn für MieterInnen und WohneigentümerInnen die Möglichkeiten relativ überschaubar sind, können doch Impulse in eine zukunftsweisende Richtung gesetzt werden.

Gesparte Energie ist die beste Energie

Deswegen steht das Einsparen von Energie an erster Stelle. Mit Hilfe von thermischer Sanierung – also Gebäudedämmung, Fensterdichtungen und effizienten Heizsystemen – kann eine Menge gespart werden. Leider sind die meisten dieser Maßnahmen jedoch (immer noch) recht teuer.

Beim Kochen und Backen kann prinzipiell auf E-Herde umgestiegen werden, vorausgesetzt die erforderlichen Starkstrom-Leitungen sind vorhanden. Zwar gibt es E-Herde, die mit normalem Strom betrieben werden, doch deren Leistung ist mit Gas- oder Starkstrom-Herden nicht vergleichbar.

Gasheizungen umrüsten

Wo ein Leitungsnetz vorhanden ist, bleibt Gas eine nachhaltige Energiequelle – vor allem, weil die Möglichkeit besteht, auf vollkommen klimaneutrale Alternativen umzusteigen. Da die nötigen Installationen bereits vorhanden sind, halten sich die Kosten dafür ebenfalls im Rahmen.
In erster Linie werden Gasheizungen in städtischen Ballungsräumen und im direkten Umland betrieben. Hier wird in Neubaugebieten der Anschluss an die Fernwärme angestrebt. Es muss zwar trotzdem Gas zugeführt werden, aber vielfach wird eben auch Abfall verbrannt. So sinkt der Gasverbrauch erheblich – und auch dieser kann durch Biogas oder grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Der Staat zahlt mit

Gerade jetzt ist die beste Zeit um sich als Hauseigentümer mit Energienachhaltigkeit und grüner Energie auseinander zu setzen. Lässt sich der Umstieg auf ein neues Heizsystem erst einmal in Euro ausdrücken, schrecken viele Menschen unweigerlich zurück. Doch nicht jeder Preis ist tatsächlich so hoch, wie er aussieht. Um Anreize für die Anschaffung von umweltfreundlichen Heizungen zu schaffen, greift die öffentliche Hand tief in die Tasche. So werden auch für Private in ganz Österreich eine Reihe von Förderungen für die nachhaltige Energieoptimierung angeboten.

Subventioniert werden mit der Sanierungsoffensive „Raus aus Strom und Gas“ der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks- Allesbrenner und Strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Die förderungsfähigen Kosten umfassen die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten. Die Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel und Tankanlagen sind ebenso inkludiert.

Zusätzlich werden bei einer Zentralisierung des klimafreundlichen Heizungssystems die dafür anfallenden Mehrkosten extra gefördert. Bei gleichzeitiger Umsetzung einer thermischen Solaranlage kann zusätzlich ein Solarbonus vergeben werden.

Somit sind moderne, umweltfreundliche Systeme mit dem (Geld)Segen des Staates oftmals finanzierbar. Auf lange Sicht lohnt sich die Investition auf jeden Fall – gerade angesichts der momentanen Gas- und Ölpreise. Geht man von den aktuellen Prognosen für Preissteigerungen von Öl und Gas aus, rentiert sich eine Modernisierung bereits nach wenigen Jahren.

Klug geheizt

Wer heutzutage ein frisch fertiggestelltes Haus besichtigt, reagiert oft verblüfft:
Es fällt einem sofort das Fehlen von Heizkörpern auf. Hat der Bauherr geschlafen? Nein, denn neue Techniken in der Wärmedämmung und der Niedrigenergiebauweise erlauben den flächendeckenden Einsatz von Bodenheizungen und eine Wärmepumpe versorgt das gesamte Haus. Davon können alte Gemäuer nur träumen, jedoch kann eine Kombination von umweltfreundlichen Heizungen sowohl der Umwelt als auch (längerfristig) der Geldbörse etwas Gutes tun. Die atmosphärischen Qualitäten eines Kamins sind ohnehin unbestreitbar – gerade an kalten Winterabenden erzeugen die Feuerstellen eine einzigartige Stimmung.
In jedem Fall ist sorgsame Planung der Schlüssel für eine erfolgreiche Modernisierung einer Heizung. Sich zu informieren, kostet nichts – und schon so mancher Hausbesitzer war überrascht, wie viel Wärme er „verschenkt“.

Tipp
Einen Überblick über die aktuellen nachhaltigen, förderungswürdigen Vorhaben gibt es im Internet unter www.energyagency.at/fakten/foerderungen

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