Gesundheit

Haarige Angelegenheit

Haarige Angelegenheit

Mit dem grauen Farbton kann man sich ja noch irgendwie abfinden, aber wenn sich die Haare vom Kopf verabschieden, ist Schluss mit lustig. Was tun gegen die kahlen Stellen?

Bekanntlich stammt der Mensch vom Affen ab – und im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten aus dem Tierreich hat der homo sapiens schon eine Menge Haare gelassen. Trotzdem ist es für die meisten Menschen ein schwacher Trost, gewissermaßen mit der Evolution zu gehen und nun auch noch am Kopf kahl zu werden. Denn die Haarpracht spielt für uns eine wichtige ästhetische Rolle.

Nachlassender Haarwuchs

Was gemeinhin als „Haarausfall“ bezeichnet wird, ist im Alter meist vielmehr ein nachlassender Haarneuwuchs. Dies tritt bei beiden Geschlechtern auf und führt zu einem schütter werdenden Haupthaar. Dagegen ist kein Kraut gewachsen – man kann lediglich versuchen, das Ausmaß mit einer gesunden Lebensführung und ausreichender Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen zu mindern, v.a. Biotin, Zink, Hirse-Extrakte, Vitamin B und Aminosäuren kommt hier besondere Bedeutung zu.

Hormonell-erblicher Haarwuchs

Eine andere Form des Haarausfalls ist hormonell-erblich bedingt. Er betrifft typischerweise Männer und sorgt mitunter schon in den Dreißigern und Zwanzigern für kahle Köpfe. Eine Hormontherapie kann dem entgegenwirken.

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall ist das dritte große Übel, und betrifft Frauen öfter als Männer. Die Ursache sind nämlich häufig Hormonschwankungen, weshalb Frauen nach den Wechseljahren besonders gefährdet sind. Außerdem werden Gifte und Säuren nicht mehr durch die Monatsblutung ausgeschieden, wodurch der Körper plötzlich einen merklich höheren Mineralstoffbedarf hat. Je nach den zugrunde liegenden Ursachen kann eine Hormontherapie oder eine Supplementierung mit den entsprechenden Mineralstoffen zum Stoppen des Haarausfalls erfolgsversprechend sein. Auch Stress, Infektionen oder Schilddrüsenerkrankungen, radikale Diäten sowie in einigen Medikamenten enthaltene Bestandteile kommen als Urheber in Frage. Aufgrund der Vielzahl an möglichen Ursachen für Haarausfall sollten Betroffene nicht blind rezeptfreie Wundermittelchen kaufen. Ein Arzt hilft dabei, eine zielführende Therapie zu finden.

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Tanzend fit bleiben!

Tanzend fit bleiben!

„Ich hab’s sogar auf Rezept: Mein Hausarzt hat mir das Tanzen verschrieben. Weil’s meinem Körper einfach so gut tut!“ – Das waren Jazz Gittis Worte, als sie bei den „Dancing Stars“ mitgemacht hat. Und sie und ihr Hausarzt hatten vollkommen Recht: Das Tanzen tut unserem Körper gut! So gut, dass dabei sogar so viele Glückshormone ausgeschüttet werden.

Musik motiviert!

Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Leider scheitern ehrgeizige Trainingspläne in Sachen Schwimmen, Laufen, Fitnesstraining oder Walken allzu oft an mangelnder Motivation. Musik – egal welcher Stil – hören wir alle gerne. Da ist es naheliegend, die Freude an der Musik mit dem Training unseres Körpers zu vereinen. Das Ergebnis: „Let´s dance“ – einfach so zum Spaß und doch mit einem nicht zu unterschätzenden Trainingseffekt. Denn wenn man dabei zuschaut, wie jemand sich zur Musik bewegt, vergisst man schnell, dass Tanzen Bewegung ist. Tatsächlich kann eine Stunde Tanzen vom Trainingseffekt her aber mit anderen sportlichen Betätigungen mithalten. Es gibt sogar Studien, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Patienten mit Multipler Sklerose nach einer fünfmonatigen Tanztherapie auf eine von zwei Gehhilfen verzichten konnten.

Jeder kann tanzen!

Der Tanz ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Und es gibt keine Regeln, wie dieses persönliche Tanzen auszusehen hat. Obwohl viele Menschen erklären, noch nie getanzt zu haben, spüren sie doch den Rhythmus der Musik: sei es beim Schunkeln zu Volksmusikklängen oder beim Wippen des Beines bei einem Jazzkonzert. Und das ist auch schon der Anfang eines Tanzschrittes.

Die Umsetzung der Musik in Bewegung ist von Beginn an ein tolles Gefühl. Und Sie können es immer und überall machen, ob alleine, zu zweit oder in einer größeren Gruppe. Starten Sie zuerst ganz entspannt zu Hause und bewegen Sie sich ungestört zu Ihrer Lieblingsmusik. Wenn Sie sich sicher fühlen, gehen Sie zu einem Fest, einem Ball oder nutzen Sie eines der vielfältigen Tanzkursangebote für alle Altersklassen. Tanzen macht nicht nur Spaß, sondern hält bis ins hohe Alter fit.

Gemeinsam aufs Parkett

Der Paartanz fordert nicht nur die Motorik, sondern auch den Geist. Denn die Bewegungen müssen im Hirn geplant werden, und man muss seinem Partner vertrauen und sich auf ihn einlassen. Die gemeinsamen schönen Stunden, die man dabei verbringt, sind ein Zuckerl, das man so ganz nebenher dazubekommt. Aber nicht nur das: Eine Studie hat bewiesen, dass durch regelmäßiges Paartanzen das Demenzrisiko um 76 % reduziert werden kann. Damit liegt das Tanzen deutlich vor dem Kreuzworträtsellösen (47 %) und dem Lesen (35 %).

Tanzen ist Balsam für die Seele. Durch die kontrollierte Bewegung und das Spüren, wie sich die Muskeln dabei anstrengen, wird das Körperbewusstsein gestärkt. Das wirkt sich automatisch auch positiv auf unser Selbstbild und unser Selbstbewusstsein aus. Und es ist ein schönes Gefühl, seinen Körper rhythmisch zur Musik zu bewegen. Nicht ohne Grund haben sich viele Paare beim Tanzen kennengelernt. Schon seit Menschengedenken ist Bewegung zu Musik eines der stärksten Ausdrucksmittel, das wir Menschen zu bieten haben. Als positiver Nebeneffekt wird beim Tanzen durch die Konzentration auf die Musik und den eigenen Körper das Stresshormon Cortisol im Speichel gesenkt. Das bedeutet, dass Tanzen nicht nur unseren Körper fit hält, sondern auch unseren Geist. Also lassen Sie sich von dem Tanzvirus anstecken, und denken Sie daran: Es ist nie zu spät, damit zu beginnen!

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Vegan genießen?

Vegan genießen?

Aus den Supermarktregalen sind vegane Lebensmittel mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Aber was versteht man eigentlich unter veganer Ernährung und welche Konsequenzen entstehen daraus für den eigenen Körper und die Umwelt?

Wer sich vegan ernährt, nimmt keine Produkte zu sich, die von Tieren stammen. Neben Fleisch und Fisch, die auch in der vegetarischen Ernährung nicht vorkommen, beinhaltet das auch den Verzicht auf Milch und Eier sowie alle anderen Produkte und Zutaten, die aus oder von Tieren gewonnen werden, zum Beispiel auch Honig. Als häufigste Motivation für Veganismus werden Tier- und Umweltschutz genannt.

Forscher fanden bereits 600 v. Christus im alten Griechenland Belege für Veganismus. Die „Orphiker“, eine religiöse Gruppe, die an die Wiedergeburt der Seele in menschlichen oder tierischen Körpern glaubte, verzichteten auf den Verzehr und Gebrauch tierischer Produkte.

Schützen Veganer unsere Umwelt?

Laut FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) entfallen allein auf die Massentierhaltung etwa 18 % des weltweiten jährlichen Treibhausgas-Ausstoßes. Die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes für die Produktion von Fleisch und tierischen Produkten kommt erschwerend hinzu. Generell erfolgt beinahe die Hälfte der weltweiten Entwaldung für den Anbau von Nutzpflanzen, vor allem der Sojabohne.
Dabei handelt es sich allerdings nicht um Soja für den menschlichen Verzehr, sondern um Futtersoja. Denn mehr als 80 % der  globalen Sojaproduktion werden zur Fütterung von Nutztieren verwendet, insbesondere von Geflügel und Schweinen. Der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte ist daher tatsächlich ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Gesund ohne alles Tierische?

Bleibt die Frage nach der Gesundheit. Wie wirkt sich vegane Ernährung auf unseren Körper aus? Der kritischste Nährstoff bei veganer Ernährung ist Vitamin B12, das fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Hier empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Ernährung auch explizit die zusätzliche Einnahme eines entsprechenden Präparates sowie das Zurückgreifen auf Produkte, die damit angereichert sind. Bei anderen Nährstoffen, wie etwa den hauptsächlich in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Eisen und Jod, können bei unausgewogener veganer Ernährung ebenfalls Mängel entstehen. Das gilt allerdings auch bei unausgewogener „normaler“ Ernährung. Insofern gibt es eine Entwarnung für Veganismus bzw. eine Warnung für alle: Mangelerscheinungen können bei jeder nicht sorgfältig geplanten Ernährung auftreten.

Zudem belegen verschiedenste Studien gesundheitliche Vorteile der rein pflanzlichen Ernährung. Veganer haben häufig einen niedrigeren Cholesterinspiegel sowie ein geringeres Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten und teilweise auch Krebs.

Mit einem ausgewogenen Ernährungsplan und der Nahrungsergänzung mit Vitamin B12 kann sich rein pflanzliche Ernährung also durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken.

Probieren geht über studieren!

Man muss ja nicht gleich vegan werden, aber ab und zu eine Mahlzeit ohne tierische Produkte ist nicht nur gesund für unseren Organismus, sondern hilft auch, unsere Umwelt zu schützen. Und mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen und Rezepte, um sich auch ohne tierische Produkte eine abwechslungsreiche, schmackhafte, ausgewogene Mahlzeit zuzubereiten


Vegane gefüllte Paprika mit Couscous und Paradeissauce

Zutaten für 2 Portionen

2 Stk. rote Paprika
200 ml klare Gemüsesuppe
100 g Couscous
2 Stk. Knoblauchzehen
1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
6 Stk. schwarze Oliven
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 EL Basilikum (getrocknet)
1 EL Thymian (getrocknet)

Zutaten für die Paradeissauce

1 Schuss Öl
1 Zwiebel
400 g Tomaten (passiert od. in Stücken)
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise Zucker oder Süßstoff

Zubereitung

  • Die Paprika waschen, halbieren, Kerne und weiße Scheidewände entfernen.
  • Die Suppe zum Kochen bringen, den Couscous damit übergießen und 5 bis 10 Minuten stehen lassen, bis der Couscous die Flüssigkeit aufgesogen hat. Kurz abkühlen lassen und mit einer Gabel auflockern.
  • Knoblauch und Zwiebel schälen und klein hacken. Knoblauch mit Olivenöl, Oliven, Salz, Pfeffer, Basilikum und Thymian zum Couscous geben und vermischen.
  • Anschließend die halbierten Paprika mit der Couscous-Masse befüllen.
  • Für die Paradeissauce etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. Die Tomaten aus der Dose dazugeben, aufkochen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
  • Eine Auflaufform (ca. 28 x 22 cm) mit Pflanzenöl ausstreichen.
    Die Tomatensauce in die Auflaufform gießen und die gefüllten Paprika auf die Sauce setzen.
  • In den Ofen geben und bei 180 °C Ober- und Unterhitze für 40 Minuten garen.
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Käfer auf dem Speiseplan

Käfer auf dem Speiseplan

In einschlägigen TV-Reality-Formaten gehören sie zu den beliebtesten Ekelerregern: die Essensprüfungen, bei denen immer wieder auch Insekten auf dem Speiseplan stehen.
Entsprechend groß war die Aufregung, als Anfang dieses Jahres die Meldung durch die Medien ging, dass Hausgrillen in der EU in Lebensmitteln verwendet werden dürfen.

Seit Jänner 2023 haben Hausgrillen sowie Getreideschimmelkäferlarven EU-weit Lebensmittelstatus. Das heißt, sie dürfen als Lebensmittel in verschiedenen Varianten verwendet und verkauft werden: als Ganzes gefroren oder getrocknet und als Pulver. Hausgrillenpulver kann sich nun als Bestandteil in Brot, Keksen, Teigwaren, Suppen, Fleischersatzprodukten oder in Schokolade finden. Je nach Verwendung gibt es genau definierte Obergrenzen für die beigefügte Menge an Grillenpulver. Fleischersatzprodukte dürfen zum Beispiel max. 5 % Insektenpulver enthalten.

Buffalowurm, Wanderheuschrecke und die Mehlkäferlarve waren bereits vor den Hausgrillen als Lebensmittel zugelassen. Weitere acht Insektenarten warten aktuell auf die Freigabe.

Was macht die Hausgrille attraktiv?

Die Hausgrille, auch „Heimchen“ genannt, ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Sie mag es warm und feucht, ist nachtaktiv und in Sachen Futter alles andere als wählerisch. Als Allesfresser ernährt sie sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung. Wird das Futter knapp, frisst sie sogar Textilien. All das macht ihre Züchtung einfach.

Warum überhaupt Insekten?

Allein in Österreich werden pro Kopf jährlich rund 59 kg Fleisch gegessen. Das sind mehr als 1,1 kg pro Person pro Woche. Laut Empfehlung des Gesundheitsministeriums sollten wir maximal ein Drittel davon zu uns nehmen. Der hohe Fleischkonsum schadet aber nicht nur unserem Körper, sondern auch der Umwelt. Denn bei der Produktion und Verarbeitung von Fleisch wird jede Menge Ressourcen verbraucht und ein hohes Maß an Treibhausgasen produziert. Aus diesem Grund und angesichts der zunehmenden Lebensmittelknappheit in ärmeren Ländern werden Alternativen für die Zukunft gesucht.

Einige Ernährungsexperten sehen Insekten als eine solche Alternative; auch die Welternährungsorganisation FAO lobt Insekten aufgrund ihres hohen Fett-, Eiweiß-, Vitamin- und Ballaststoffgehalts.
Hinzu kommt, dass Insekten nicht nur nahrhaft, sondern in der Produktion auch ressourcenschonend sind. Für ihre Zucht wird kaum Raum und nur wenig Wasser verbraucht. Und es werden kaum Treibhausgasemissionen verursacht.

Haben Sie gewusst, dass Hausgrillen zwölfmal weniger Futter brauchen als Rinder, um die gleiche Menge an Protein zu produzieren? Dieses Futter kann noch dazu aus Abfällen bestehen, die anderweitig nicht mehr verwertbar wären.

Es gibt allerdings auch Experten, die die Sinnhaftigkeit und Praktikabilität des Umstiegs auf Insekten als Proteinquelle in Frage stellen. Sie verweisen unter anderem auf Hülsenfrüchte als günstigere und unproblematischere, weil weniger polarisierende Eiweißquelle.

Insekten am Teller?

Nachdem sich die Expertenwelt uneinig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, ob Hausgrillen, Würmer, Heuschrecken und Käferlarven auf seinem Speiseplan stehen sollen. Die Lebensmittel-Kennzeichnungspflicht stellt sicher, dass wir diese Entscheidung auch wirklich treffen können. Enthält ein Lebensmittel Insekten, so muss nicht nur der Artenname auf der Zutatenliste angeführt sein, sondern auch die Form, in der sie beigemengt sind: als Ganzes am Stück oder zum Beispiel in Pulverform.

Wer zum Ergebnis kommt, auf keinen Fall Lebensmittel essen zu wollen, die Insekten enthalten, sollte hinkünftig auch darauf achten, ob sich die Bezeichnungen „E 120“ oder „E 904“ auf der Zutatenliste finden. „E 120“ steht für den aus ausgekochten und zerquetschten Scharlach-Schildläusen gewonnenen roten Farbstoff Karmin und ist seit 1959 für Lebensmittel zugelassen. Unter „E 904“ versteckt sich das Glanzmittel Schellack, ein von Schildläusen produziertes Harz. Es wird Lebensmitteln wie Schokolade oder Kaugummi hinzugefügt, um den Produkten Glanz zu verleihen und sie schöner aussehen zu lassen. Beide von Schildläusen gewonnenen Produkte sind seit vielen Jahren fixer Bestandteil unserer Lebensmittel. Und trotzdem ist wohl vielen Konsumenten nicht bewusst, warum ihre Nascherei gar so schön rot ist und glänzt.

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Gendermedizin

Gendermedizin

Haben Sie gewusst, dass bei Männern 4,6 l Blut durch den Körper gepumpt werden, um einen ganzen Liter mehr als bei Frauen? Oder dass Frauen weniger infektionsanfällig sind, weil Östrogen Zellen aktiviert, die das Immunsystem bei der Bekämpfung viraler Erkrankungen unterstützen?
Doch das ist noch nicht alles. Im weiblichen Bindegewebe finden sich auch mehr Wasser und Fett, was wiederum dazu führt, dass die Muskeln und das Bindegewebe bei Frauen im Vergleich zu Männern elastischer und dehnbarer sind. Das ermöglicht eine größere Flexibilität, sorgt aber auch dafür, dass Frauen in der Regel weniger Muskelkraft als Männer entwickeln.

Bis zum Eintritt der Pubertät liegen Mädchen und Jungen in Sachen Maximalkraft noch ungefähr gleichauf, nach Abschluss der Pubertät erreichen Jungen um rund ein Drittel mehr Maximalkraft.

Wer viel Kraft aufwendet, schwitzt auch mehr. So kann unser Körper die Wärmebelastung aufgrund der körperlichen Anstrengung besser abbauen. Nachdem Frauen über weniger Schweißdrüsen verfügen als Männer, geben sie auch weniger Schweiß ab. Das führt dazu, dass sie auf Wärmebelastung rascher mit einer Leistungseinschränkung bzw. Erschöpfung reagieren.
Lange Zeit wurden die Unterschiede zwischen Frau und Mann in der medizinischen Praxis weitgehend ignoriert.

Medikamente wurden hauptsächlich an Männern ausgetestet, bei der Krankheitsdiagnose ist davon ausgegangen worden, dass Frauen und Männer die gleichen Symptome aufweisen, und Krankheiten, die man einem Geschlecht zugeschrieben hat, wurden in der Präventionsarbeit auch nur bei diesem Geschlecht berücksichtigt.

Erst ab den 1990er Jahren hat sich das langsam, aber stetig geändert. Nach und nach hat ein geschlechtersensibler Zugang Einzug in die medizinische Forschung und Lehre gehalten.

Was tut Gendermedizin?

Die Gendermedizin beschäftigt sich mit der Frage, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es in Sachen Gesundheit zwischen den Geschlechtern gibt. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Anatomie, den Genen, dem Energiehaushalt, dem Stoffwechsel, dem Immun- und Herz-Kreislauf-System sowie in den Auswirkungen äußerer Einflüsse, wie Stress oder der persönlichen Lebenssituation, müssen berücksichtigt werden.
Nur wenn diese Unterschiede in Betracht gezogen werden, kann jeder Mensch die für ihn optimale medizinische Betreuung erhalten.

Beispiel: Vorsorge

Lange Zeit galt Osteoporose als typische Krankheit von Frauen über 60 Jahren. Daher konzentrierte sich auch die Vorsorge- und Infoarbeit auf diese Zielgruppe.
Tatsächlich gibt es allerdings immer mehr Männer mit Knochenschwund. Gendermedizinische Grundlagenarbeit und Forschung machten das offensichtlich und ermöglichen heute gezielte Prävention sowie frühzeitige Diagnostik und Behandlung auch bei Männern.

Beispiel: Diagnose

Mit mehr als einem Drittel waren Herz- und Kreislauferkrankungen im Jahr 2022 die häufigste Todesursache der Österreicherinnen und Österreicher. Noch vor wenigen Jahren lag der Anteil bei Frauen um beinahe 10 % höher als bei Männern. Das war nicht nur darauf zurückzuführen, dass Frauen früher mit dem Rauchen beginnen und zudem höhere Mengen konsumieren als Männer, was sich negativ auf die Gefäße auswirkt und die Anzahl der Herz-Kreislauferkrankungen steigen lässt. Zu einem nicht unbeträchtlichen Teil lag es daran, dass die Symptome bei einem Herzinfarkt bei Frauen andere sind als bei Männern und aufgrund fehlender Information oft eine zu späte bzw. falsche Behandlung erfolgt ist.

Mit mehr als einem Drittel waren Herz- und Kreislauferkrankungen im Jahr 2022 die häufigste Todesursache der Österreicherinnen und Österreicher. Noch vor wenigen Jahren lag der Anteil bei Frauen um beinahe 10 % höher als bei Männern. Das war nicht nur darauf zurückzuführen, dass Frauen früher mit dem Rauchen beginnen und zudem höhere Mengen konsumieren als Männer, was sich negativ auf die Gefäße auswirkt und die Anzahl der Herz-Kreislauferkrankungen steigen lässt. Zu einem nicht unbeträchtlichen Teil lag es daran, dass die Symptome bei einem Herzinfarkt bei Frauen andere sind als bei Männern und aufgrund fehlender Information oft eine zu späte bzw. falsche Behandlung erfolgt ist.

Während Männer üblicherweise über in den linken Arm ausstrahlenden Brustschmerz klagen, sind die Symptome bei Frauen nicht so eindeutig: Übelkeit und schwer lokalisierbare Schmerzen im Brust-, Bauch- oder Schulterbereich führten häufig zur Fehldiagnose einer Magen-Darm-Krankheit. Kombiniert mit Müdigkeit, Schwindel oder Atemnot sind diese Symptome bei Frauen allerdings typische Anzeichen für einen Herzinfarkt.

Seit Eingang dieses Wissens in den medizinischen Alltag hat sich die Differenz zwischen Frauen und Männern in Bezug auf die Todesursache Herz-/Kreislauferkrankung erheblich verringert. Aktuell liegt sie nur noch bei rund 5 %.

Beispiel: Medikation

Klinische Studien zur Wirkung von Medikamenten wurden lange Zeit so weit möglich nur an Männern durchgeführt. Einerseits weil man davon ausgegangen ist, dass der schwankende Hormonspiegel von Frauen die Ergebnisse verfälschen könnte, andererseits weil man Frauen im gebärfähigen Alter vor etwaigen Risiken schützen wollte.

Im Zuge der Austestung von HIV-Medikamenten Ende der 1990er wurde festgestellt, dass die Wirkung der Medikamente bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich ist. Hormone, Stoffwechsel, Körperfettanteil, pH-Wert und Enzymaktivität haben wesentlichen Einfluss auf die Aufnahme der verschiedenen Wirksubstanzen. So kann zum Beispiel der Körper von Frauen aufgrund des generell höheren Körperfettanteils fettlösliche Substanzen besser speichern. Nehmen Frauen die für einen Mann optimale Dosis eines Medikaments mit fettlöslichen Sub-stanzen ein, besteht daher die Gefahr einer Überdosierung.

Seit der Erkenntnis aus der Gendermedizin, dass Frauen anders auf Medikamente ansprechen als Männer, dass sie teils andere Wirkstoffe in anderer Dosierung benötigen, steht die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Erhebungen zur, Medikamentenwirkung außer Frage.

Gendermedizin und Österreich

Österreich gehört zu den europäischen Vorreitern in Sachen Gendermedizin: 2010 wurde Dr.in Alexandra Kautzky-Willer zur ersten Professorin für Gendermedizin in Österreich an die MedUni Wien berufen, wo sie seither den europaweit ersten Universitätslehrgang für Gendermedizin leitet.

Für diese Tätigkeit und für ihr Engagement in Sachen Information der breiten Bevölkerung über die Wichtigkeit von Gendermedizin wurde sie 2016 zur österreichischen Wissenschaftlerin des Jahres ernannt.

Weitere Infos zum Thema
www.gendermedizin.at (Österreichischen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin)

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Zucker und die Gefahr von Typ-2-Diabetes

Zucker und die Gefahr von Typ-2-Diabetes

Ohne Zucker streikt unser Körper. Denn Zucker ist wichtiger Energielieferant, und jede einzelne Zelle unseres Körpers braucht Energie, um zu funktionieren.

Der Weg vom Darm in die Zelle

Nehmen wir zuckerhaltige Lebensmittel zu uns, wird der Zucker im Darm aus der Nahrung gefiltert und ins Blut aufgenommen. Der Blutzuckerspiegel steigt. Das alarmiert unsere Bauchspeicheldrüse, die sofort damit beginnt, Insulin auszuschütten. Denn dieses Hormon ist notwendig, damit unsere Zellen den Zucker aus dem Blut auch verwerten können. Dank des Insulins nehmen die Zellen den Zucker auf und wandeln ihn in Energie um. Der Blutzuckerspiegel sinkt wieder.

Was ist Typ-2-Diabetes?

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine chronische Erkrankung des Zuckerstoffwechsels, bei der das Insulin nicht mehr ausreichend wirkt. Rund 90 % aller Zuckerkranken leiden an dieser Diabetesform.
Die Krankheit bricht als Folge eines dauerhaft ungesunden Lebenswandels mit wenig Bewegung und fettreicher, zuckerhaltiger Ernährung aus. Der Körper entwickelt eine zunehmende Unempfindlichkeit gegenüber Insulin: Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar ausreichend, die Zellen reagieren aber nicht mehr darauf. Sie nehmen den Zucker nicht mehr so gut auf.

Anfangs gelingt es der Bauchspeicheldrüse noch, diese zunehmende Insulinresistenz der Zellen auszugleichen, indem sie mehr Insulin produziert. Dieser Anstrengung ist sie aber auf Dauer nicht gewachsen, die Insulinproduktion nimmt nach und nach ab und der Blutzuckerspiegel steigt stetig an.

Was begünstigt Typ-2-Diabetes?

Nachdem Typ-2-Diabetes meist erst im höheren Lebensalter auftritt, wird sie häufig auch als Altersdiabetes bezeichnet. Experten schlagen allerdings schon länger Alarm, weil die sogenannte Altersdiabetes immer öfter bei immer jüngeren Menschen diagnostiziert wird. Denn Risikofaktoren sind neben höherem Alter und genetischer Disposition vor allem auch Übergewicht, Bewegungsmangel und eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung. Erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, Rauchen und bestimmte Medikamente zählen ebenso dazu.

Diagnose

Aufgrund anfangs unspezifischer Symptome, wie Müdigkeit oder Unwohlsein, bleibt Typ-2-Diabetes oft über Jahre unerkannt. In späterem Stadium kommen starker Durst, häufiges Urinieren, Übelkeit, Schwindel, unscharfes Sehen, erhöhte Infektanfälligkeit, trockene Haut oder auch schlechte Wundheilung hinzu. Mehrere einfache Messungen des Blutzuckerwertes an verschiedenen Tagen bzw. zu verschiedenen Tageszeiten liefern eine eindeutige Diagnose.

Was tun?

Das wichtigste Gegenmittel ist ein gesunder Lebensstil: ausreichend Bewegung, eine ausgewogene, auf Diabetes abgestimmte Ernährung, Reduktion von Übergewicht sowie ein weitgehender Verzicht auf Tabak und Alkohol.
Abhängig von der persönlichen Lebenssituation und dem allgemeinen Gesundheitszustand entwickelt die behandelnde Ärztin gemeinsam mit dem Patienten einen persönlichen Therapieplan mit realistischen Etappenzielen zur dauerhaften Senkung des Blutzuckerwertes.
Je nach Erkrankungsgrad kann der zusätzliche Einsatz von Medikamenten notwendig sein. Ist die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten, dass die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin produziert, kann auch eine Insulintherapie verordnet werden.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen gewährleisten, dass eine wirksame Behandlung erfolgt und Folgeerkrankungen verhindert bzw. früh erkannt werden.

Je früher Typ-2-Diabetes erkannt wird, umso besser! Bei rechtzeitiger Umstellung des Lebensstils kann die Insulinresistenz in vielen Fällen sogar wieder vollständig zurückgedrängt werden.

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Hämorrhoidalleiden: Häufigkeit, Ursachen und Behandlung

Hämorrhoidalleiden: Häufigkeit, Ursachen und Behandlung

Jeder von uns hat Hämorrhoiden. Das ist jenes Geflecht aus Arterien und Venen, das gemeinsam mit den Schließmuskeln den Darmausgang abdichtet.
Wenn wir landläufig von Hämorrhoiden sprechen, meinen wir damit allerdings nicht den eigentlich unauffälligen Schwellkörper, sondern Hämorrhoidalleiden: angeschwollene, vergrößerte Hämorrhoiden, die zu Beschwerden beim Stuhlgang führen.

Hämorrhoidalleiden treten in unserer Gesellschaft sehr häufig auf. Man kann davon ausgehen, dass bis zu drei Viertel der Bevölkerung zu einem Zeitpunkt ihres Lebens davon betroffen sind.
Die Ursachen dafür sind nicht restlos geklärt, im Allgemeinen werden aber ballaststoffarme Ernährung und zu starkes Pressen beim Stuhlgang damit in Verbindung gebracht. Das häufige Auftreten von Verstopfungen oder Durchfall, mangelnde Bewegung, eine überwiegend sitzende Lebensweise und Übergewicht begünstigen die Entstehung von Hämorrhoidalleiden. Mit steigendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Erweiterung der Hämorrhoidalgefäße.

Ärger auf der Kehrseite

Zu den ersten Anzeichen von Hämorrhoidalleiden zählen unangenehmer Juckreiz, anales Nässen oder leichtes Brennen beim Stuhlgang. In späterer Folge klagen Betroffene häufig über ein Fremdkörpergefühl im Analbereich, das auch das Sitzen zunehmend unangenehmer macht.

Hämorrhoidalleiden sind die häufigste Ursache für Blut im Stuhl.
Platzen sie auf, kann das Eindringen von Bakterien und anderen Erregern zu Entzündungen führen.

Medizinisch gesehen werden Hämorrhoiden nach vier Stufen klassifiziert. Erst ab der zweiten Stufe treten die Gefäßknoten beim Stuhlgang nach außen, ziehen sich aber, sobald der Druck im Bauchraum nachlässt, wieder in den Anus zurück. Bei Hämorrhoiden des dritten Grades ziehen sich die Knoten nicht mehr von allein zurück. Es ist jedoch möglich, sie manuell in den Analkanal zurückzudrängen. Neben den bereits genannten Beschwerden berichten Patienten ab diesem Stadium häufig von einem Fremdkörpergefühl.
Grad 4 ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hämorrhoiden nicht mehr zurückschieben lassen und permanent auf der Afteröffnung liegen. Oft stülpt sich dabei auch die Schleimhaut des Afterkanals heraus, man spricht von einem Analprolaps. In diesem Stadium sind Schmerzen nicht ungewöhnlich, es kann zudem zu einer Reihe weiterer Beschwerden kommen, z.B. generellen Schwierigkeiten bei der Darmentleerung. Die Folge sind erfolglose Stuhlgänge.

Erste Anzeichen?

Mit ballaststoffreicher Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr von täglich mindestens zwei Litern sorgt man dafür, dass der Stuhl nicht zu hart wird. Viel Bewegung bringt den Darm zusätzlich in Schwung.
Wichtig ist auch sorgsame Hygiene im Analbereich. Dieser sollte nach jedem Stuhlgang vorsichtig, aber gründlich gesäubert werden, zum Beispiel mit sanften Reinigungstüchern. Die Anwendung spezieller Cremen und Salben beeinflusst zwar den Krankheitsverlauf nicht, lindert aber Schmerzen, Jucken und Brennen. Leichte Hämorrhoidalleiden sollten sich innerhalb von ein bis zwei Wochen spürbar bessern. Spätestens nach vier Wochen bzw. bei stetiger Verschlechterung sollte man aber jedenfalls ärztlichen Rat einholen.

Medizinische Behandlung

Hämorrhoidalleiden bis Grad 2 lassen sich meist relativ einfach behandeln. Eine typische Methode ist die sogenannte Gummibandligatur, bei der die Knoten abgeklemmt werden. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr mit Blut versorgt, und Knoten samt Gummiband fallen nach einigen Tagen ab.
Alternativ können die Gefäße mittels einer Spritze verödet werden.

Leider führt die Tabuisierung der Krankheit dazu, dass Betroffene oft erst dann medizinische Hilfe suchen, wenn Operationen unter Narkose die einzige Lösung für schwerwiegende Beschwerden sind.
Daher gilt: Frühzeitiger ärztlicher Rat bei Hämorrhoidalleiden ist ratsam, da Diagnose und Therapie in frühen Stadien unkompliziert sind.

Wichtig:
Nicht stressen lassen! Und das nicht nur beim Toilettengang! Denn Alltagsstress und ein ungesunder Lebensstil begünstigen Hämorrhoiden.

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Buntes Obst gut fürs Hirn?

Buntes Obst gut fürs Hirn?

Nach den Ergebnissen einer neuen Studie kann farbenfrohes Obst den kognitiven Abbau langfristig vermindern.

Forschende der Harvard University gelangten zu einer neuen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnis anhand einer groß angelegten Langzeitstudie. Das Risiko des geistigen Abbaus kann um bis zu 20 % verringert werden, wenn täglich mindestens eine halbe Portion Lebensmittel mit hohem Gehalt an Flavonoiden konsumiert wird. Aber kann das so einfach sein?

Bunt, bunter – Flavonoide

Flavonoide sind antioxidative Pflanzenfarbstoffe. Ihnen werden zellschützende Eigenschaften zugeschrieben und verleihen Pflanzen ihre Farbe. Ein Mangel an Antioxidantien spielt vermutlich beim Abbau der Gedächtnisleistung eine Rolle.

Es gibt verschiedene Arten der Flavonoide. Die größte Schutzwirkung wird, laut Studie, den Flavonen – gelbe Pflanzenfarbstoffe – und den Anthozyanen – dunkle Farbstoffe der Pflanzen – zugeschrieben.

Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurden in der Studie rund 50.000 Frauen und 30.000 Männer im Durchschnittsalter von 50 Jahren untersucht. Die Teilnehmenden füllten mehrere Fragebögen aus und machten Angaben, wie oft die entsprechenden Lebensmittel konsumiert wurden. Der Flavonoidgehalt jedes protokollierten Lebensmittels wurde mit dessen Konsumhäufigkeit aufgerechnet. So konnte die Gesamtaufnahme der verschiedenen Flavonoidarten erfasst werden. Erdbeeren enthalten nämlich ca. 180 Milligramm Flavonoide pro 100 Gramm und Äpfel im Vergleich „nur“ 113 Milligramm auf die gleiche Menge. Die höchsten Flavonoidaufnahmen in der untersuchten Studiengruppe betrugen im Schnitt etwa 600 Milligramm pro Tag. Personen mit den niedrigsten Flavonoidaufnahmen konsumierten durchschnittlich nur 150 Milligramm täglich.

Probanden, die mehr Flavonoide aufnahmen, wiesen – unter Berücksichtigung von Altersfaktoren und Gesamtkalorienzufuhr – ein geringeres Risiko auf geistig abzubauen. Die Gruppe mit der höchsten Flavonoidaufnahme hatte ein gesenktes Risiko von 20 % im Vergleich mit den Menschen der niedrigsten Konsumgruppe. Eingeschränkt wird das Forschungsergebnis lediglich von der Studienmethode, die auf Selbstauskünften der Teilnehmenden beruht.
Die Forschenden nahmen auch einzelne Flavonoide genauer unter die Lupe. Flavone, die in einigen Gewürzen und gelbem oder orangefarbenem Obst und Gemüse vorkommen, hattendiestärkstenschützenden Eigenschaften und wurden mit einer 38-prozentigen Verringerung des Risikos des kognitiven Verfalls in Verbindung gebracht. Anthozyane, die in Heidelbeeren, Brombeeren und Kirschen ent- halten sind, wurden mit einem um 24 Prozent verringerten Risiko für kognitiven Verfall in Verbindung gebracht.

Probanden, die mehr Flavonoide aufnahmen, wiesen – unter Berücksichtigung von Altersfaktoren und Gesamtkalorienzufuhr – ein geringeres Risiko auf geistig abzubauen. Die Gruppe mit der höchsten Flavonoidaufnahme hatte ein gesenktes Risiko von 20 % im Vergleich mit den Menschen der niedrigsten Konsumgruppe. Eingeschränkt wird das Forschungsergebnis lediglich von der Studienmethode, die auf Selbstauskünften der Teilnehmenden beruht.
Die Forschenden nahmen auch einzelne Flavonoide genauer unter die Lupe. Flavone, die in einigen Gewürzen und gelbem oder orangefarbenem Obst und Gemüse vorkommen, hatten die stärksten schützenden Eigenschaften und wurden mit einer 38-pro- zentigen Verringerung des Risikos des kognitiven Verfalls in Verbindung gebracht. Anthozyane, die in Heidelbeeren, Brombeeren und Kirschen enthalten sind, wurden mit einem um 24 Prozent verringerten Risiko für kogni- tiven Verfall in Verbindung gebracht.

Lieber zu früh als zu spät

Laut Studienautor Walter Willet gibt es immer mehr Belege dafür, dass Flavonoide richtige Kraftpakete sind! Das spiegelt sich auch in dem Ergebnis der Studie wider. Im Durchschnitt aß die höchste Konsumentengruppe mindestens eine halbe Portion von Lebensmitteln wie Paprika, Sellerie, Grapefruits, Birnen und Äpfel pro Tag. Eine farbenfrohe Ernährung, die reich an Flavonoiden ist, scheint wohl eine gute Voraussetzung für die Förderung der langfristigen Gesundheit des Gehirns zu sein. Die schützenden Zusammenhänge konnten sogar unabhängig vom Konsumdatum festgestellt werden. Es spielt somit eher eine untergeordnete Rolle, ob die Flavonoide erst kürzlich oder schon vor 20 Jahren zu sich genommenwurden. Langen Sie also getrost zu. Je bunter, umso besser!

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Richtig Blutdruck messen

Richtig Blutdruck messen

Der Blutdruck hat wesentlichen Einfluss auf unsere Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher sollten wir ihn auch im Blick behalten.

Von erhöhtem Blutdruck sprechen wir ab 130/80 mmHg, von Bluthochdruck (Hypertonie) ab 140/90 mmHg. Um erhöhtem Blutdruck rechtzeitig gegensteuern zu können, sollten wir ihn regelmäßig überprüfen. Ein paar einfache Regeln helfen dabei.

Im Ruhezustand messen!

Aufregung, Stress oder körperliche Aktivität erhöhen den Blutdruck. Daher sollten Sie Ihrem Körper vor dem Messen fünf Minuten Ruhe gönnen.

Nicht im Stehen!

Setzen Sie sich mit aufrechtem Oberkörper nieder und stellen Sie beide Füße flach auf den Boden. Übereinandergeschlagene Beine können den Blutfluss und damit auch den Blutdruck beeinträchtigen.

Gut anlegen!

Legen Sie die Manschette des Messgerätes an Ihrem unbekleideten linken Oberarm ungefähr auf Höhe des Herzens an. Die Manschette sollte eng, aber nicht zu fest sitzen, sodass noch ein Finger zwischen Manschette und Arm Platz findet.

Abwarten und ruhig bleiben!

Bleiben Sie während des Messvorgangs ruhig, sprechen Sie nicht und bewegen Sie sich möglichst nicht. Ihr Unterarm sollte entspannt aufliegen.

Lieber einmal öfter!

Wiederholen Sie die Messung nach ein bis zwei Minuten Pause noch einmal und notieren Sie den Durchschnitt aus den Messungen mit Datum und Uhrzeit. Vermerken Sie auch, wenn Sie zusätzliche Medikamente eingenommen haben.

Always the same …

Messen Sie immer zur selben Zeit, nur so sind Ihre Aufzeichnungen aussagekräftig.

Info
Der erste, höhere Wert ist der systolische Blutdruck: er gibt den Druck in den Arterien an, wenn das Herz schlägt und Blut pumpt.
Der zweite, niedrigere Wert ist der diastolische Blutdruck: er gibt den Druck zwischen den Herzschlägen an, wenn das Herz sich entspannt und mit Blut füllt.

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Sodbrennen

Sodbrennen

Warum Sie lästiges Aufstoßen oder Magenbrennen nicht ignorieren sollten und was Sie dagegen tun können.

Was passiert im Körper?

Der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen ist durch Muskeln verschlossen. Diese öffnen sich kurz, wenn vermischte Nahrung dort einlangt. Anschließend verschließen sie sich wieder, sodass der Mageninhalt nicht zurückfließen kann.
Nach einer üppigen Mahlzeit, manchmal aber auch ohne ersichtlichen Grund kann es vorkommen, dass sich der Verschluss am Mageneingang lockert bzw. ungewollt öffnet. Luft oder Magensaft können wieder nach oben in die Speiseröhre gelangen und diese reizen. Das Ergebnis ist Sodbrennen.

Was ist die eigentliche Ursache?

Meist wird die Magensäure für Sodbrennen verantwortlich gemacht. Das ist aber kein Zeichen der Übersäuerung, sondern ein Zeichen der richtigen Säure am falschen Platz. Tatsächlich können starker Druck auf den Magen oder ein fehlerhaft arbeitender Schließmuskel am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen die Übeltäter sein.

Viele Betroffene machen die Erfahrung, dass Stress oder der Verzehr bestimmter Lebensmittel ihre Beschwerden verstärkt oder auslöst. So kommt es zum Beispiel nach fett-, säurehaltigem oder scharfem Essen, Kaffee- oder auch Nikotinkonsum häufiger zu Rückfluss vom saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Auch hastiges Essen, körperliche Anstrengung oder bestimmte Körperhal- tungen, etwa das Vorbeugen, können zu den unangenehmen Symptomen führen. Medikamente gegen Bluthochdruck oder die „Pille“ können die Beschwerden verstärken.

Genuss ohne unerwünschte Nebenwirkungen?

Wer öfter unter Sodbrennen leidet, sollte zuerst seine Ernährungsgewohnheiten hinterfragen. Langsames Essen und ausreichendes Kauen helfen, die Magensäure im Magen zu halten. Außerdem sollte man leichte Kost, viele kleine Mahlzeiten und Kräuter-Heiltees zu sich nehmen und sich abendlich „kurzhalten“. Auch der Verzicht auf Alkohol und säurefördernde Lebensmittel, wie fettiges Fleisch oder säurehaltiges Obst, schützen vor Sodbrennen.

Häufiges Sodbrennen kann zu einer Speiseröhrenentzündung oder zu „Barrett-Ösophagus“ führen. Letzteres ist eine krankhafte Veränderung der unteren Schleimhaut der Speiseröhre, bei der sich das Risiko für Speiseröhrenkrebs verzehnfacht. Daher sollten Sie sich, falls alle Maßnahmen gegen Sodbrennen nicht helfen, ärztlichen Rat holen. Neben einer Ernährungsumstellung oder Medikamenten kann bei sehr starken Beschwerden auch eine Anti-Reflux-Operation helfen. Bei dieser wird der obere Teil des Magens um das untere Ende der Speiseröhre gelegt und dort an Zwerchfell, Magen oder Speiseröhre festgenäht.

Sodbrennentagebuch
dass man eine Zecke niemals mit Öl oder Klebstoff beträufeln soll? Sie stirbt zwar, während ihres Todeskampfes pumpt sie allerdings noch eine hohe Zahl an Erregern ins Blut ihres Opfers.

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