Gesundheit

Großaufnahme einer Hand, die das schmerzhafte Handgelenk der anderen Hand umfasst.

Polyneuropathie – Wenn Nerven leiden

Großaufnahme einer Hand, die das schmerzhafte Handgelenk der anderen Hand umfasst.

Polyneuropathie – Wenn Nerven leiden

Taubheitsgefühl in den Händen, Kribbeln in den Füßen oder brennende Schmerzen in den Beinen – viele ältere Menschen kennen solche Beschwerden, ohne genau zu wissen, woher sie kommen. Häufig steckt eine sogenannte Polyneuropathie dahinter: eine Erkrankung der Nerven, die schleichend beginnt und den Alltag zunehmend beeinträchtigt.

Was ist Polyneuropathie?

Wörtlich bedeutet der Begriff Polyneuropathie „Erkrankung vieler Nerven“. Von dieser Erkrankung des peripheren Nervensystems sind vor allem die langen Nervenbahnen in den Armen und Beinen betroffen. Die Nerven leiten Reize, wie Berührungen, Temperatur oder auch Schmerz, nicht mehr richtig weiter. Betroffene spüren oft ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Füßen oder Händen.

Manche klagen auch über brennende oder stechende Schmerzen, die vor allem nachts auftreten. Andere merken, dass ihre Muskeln schwächer werden oder sie beim Gehen unsicher sind.
Nachdem sich die Beschwerden meist langsam entwickeln, bleibt die Krankheit oft lange unbemerkt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es aber sogar zu Gleichgewichtsstörungen und Gehunfähigkeit kommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Polyneuropathie kann viele verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten tritt sie im Zusammenhang mit Diabetes auf, vor allem wenn der Blutzucker über längere Zeit schlecht eingestellt ist. Auch ein Mangel an bestimmten Vitaminen, besonders Vitamin B12, kann die Nerven schädigen. Weitere Risikofaktoren sind Alkoholmissbrauch, Chemotherapie, Nierenfunktionsstörungen oder auch Infektionen. In manchen Fällen liegt eine erbliche Veranlagung vor, oft bleibt die genaue Ursache auch unklar.

Diabetische Polyneuropathie

Bei Menschen mit Diabetes kann ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel Poly-neuropathie verursachen. Die Blutgefäße, die die Nerven versorgen, werden verengt oder blockiert, sodass die Nerven nicht genug Nährstoffe erhalten. Diese Unterversorgung führt schließlich zu einer Schädigung der Nerven.
Diabetische Polyneuropathie äußert sich häufig in Taubheitsgefühlen und Kribbeln in den Füßen, brennenden Schmerzen – insbesondere in der Nacht –, einem verminderten Schmerzempfinden, wodurch Verletzungen oft unbemerkt bleiben, sowie in Muskelschwäche und einer dadurch bedingten Gangunsicherheit.

Weil Menschen mit Nervenschäden Schmerzen oder Druckstellen oft nicht bemerken, können auch kleine Verletzungen unbemerkt bleiben. Diese heilen dann schlecht und können sich leicht entzünden. Im schlimmsten Fall entwickeln sich daraus offene Wunden bin hin sogar zu so schweren Schäden, dass eine Amputation nötig wird.

Füße eines älteren Mannes

Diagnose und Behandlung

Um eine Polyneuropathie zu erkennen, führen Ärzt:innen zunächst ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden und mögliche Vorerkrankungen, wie etwa Diabetes oder Vitaminmangel. Anschließend werden die Nervenfunktionen im ganzen Körper überprüft. Dazu gehören Tests des Berührungs- und Temperaturempfindens, der Muskelkraft und der Reflexe. Auch Gleichgewicht und Koordination können untersucht werden. Bei Bedarf folgen weiterführende Untersuchungen, wie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit.

Therapieoptionen

Bei Polyneuropathie gibt es keine Heilung, es gibt aber Möglichkeiten zur Linderung der Symptome.
Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Ist zum Beispiel schlecht eingestellter Diabetes die Ursache, ist eine gute Blutzuckereinstellung besonders wichtig. Auch ein Mangel an Vitaminen kann gezielt behandelt werden.
Um die Beschwerden zu lindern, können Medikamente gegen Nervenschmerzen eingesetzt werden. Ergänzend helfen oft Krankengymnastik, Bewegungsübungen und spezielle Fußpflege, um das Gleichgewicht zu verbessern und Verletzungen zu vermeiden. Wichtig ist, die Nerven möglichst früh zu schützen und regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen.

Hochtontherapie

Eine weitere Behandlungsoption ist die Hochtontherapie, bei der hochfrequente elektrische Impulse eingesetzt werden, um die Nerven zu stimulieren und die Beschwerden zu lindern.
Der Ablauf der Therapie ist einfach: An den betroffenen Körperstellen werden Elektroden angebracht, sodass die hochfrequenten Impulse tief ins Gewebe eindringen, direkt auf den Muskel einwirken und die Nervenaktivität
positiv beeinflussen können.

Viele Patient:innen berichten von einer spürbaren Erleichterung. Es empfiehlt sich, die Therapie in enger Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Therapeuten auszuprobieren, um herauszufinden, ob sie auch für
einen selbst eine gute Option ist.

Täglich aufs Neue …

Der Alltag bietet jede Menge Gelegenheit, um sich und seinen Nerven Gutes zu tun. Bequeme, gutsitzende Schuhe mit weicher Sohle schützen die Füße vor Druckstellen. Wer regelmäßig barfuß läuft, sollte besonders vorsichtig sein, um Verletzungen zu vermeiden. Tägliche Fußkontrolle hilft, kleine Wunden oder Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Bewegung, wie Spazierengehen, Radfahren oder leichte Gymnastik, regt die Durchblutung an und unterstützt die Nervenfunktion.

Hören Sie auf Ihren Körper und holen Sie sich rechtzeitig ärztlichen Rat, wenn sich etwas verändert. Polyneuropathie ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Aber eine frühzeitige Diagnose und gezielte Maßnahmen können helfen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.

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Eine ältere Person misst den Zuckergehalt in einem Blutstropfen mit einem Zuckermessgerät.

Diabetes erkennen, verstehen und vorbeugen

Eine ältere Person misst den Zuckergehalt in einem Blutstropfen mit einem Zuckermessgerät.

Diabetes erkennen, verstehen und vorbeugen

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch „Zuckerkrankheit“ genannt, ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in Österreich.

Im Alter steigt das Risiko, daran zu erkranken. Das Tückische: Die Krankheit entwickelt sich oft langsam und bleibt daher lange unbemerkt. Viele Betroffene fühlen sich zunächst nicht krank, sie merken nicht, dass ihr Zuckerhaushalt und damit ihre Gesundheit ins Wanken gerät. Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf Warnzeichen zu achten und den Blutzucker regelmäßig kontrollieren zu lassen. Denn wer Diabetes rechtzeitig erkennt und behandelt, kann seine Lebensqualität erhalten und bis ins hohe Alter aktiv bleiben.

Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Zucker aus der Nahrung nicht mehr richtig verarbeitet werden kann.
Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für unsere Körperzellen. Mit der Nahrungsaufnahme gelangt er in den Darm, wird dort aus der Nahrung gefiltert und ins Blut aufgenommen – der Blutzuckerspiegel steigt an.
Damit nun der wertvolle Zucker in die Zellen aufgenommen und dort in Energie umgewandelt werden kann, ist Insulin notwendig. Dieses Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, ist dafür zuständig, dass der Zucker in die Zellen geschleust wird, was auch den Blutzuckerspiegel wieder senkt.

Wird zu wenig oder gar kein Insulin gebildet oder wirkt dieses nicht ausreichend, bleibt der Zucker im Blut und kann nicht richtig verwertet werden. Der Blutzuckerspiegel steigt dauerhaft an, und das mit teils schwerwiegenden Folgen für Nerven, Blutgefäße und Organe, die geschädigt werden können.

Es gibt verschiedene Formen von Diabetes. Der Typ-1-Diabetes beginnt oft schon im Kindes- oder Jugendalter. Hier bildet der Körper zu wenig oder gar kein Insulin, Betroffene müssen es täglich spritzen.
Am häufigsten tritt allerdings der Typ-2-Diabetes auf, bei dem das Insulin nicht mehr ausreichend wirkt. Die Körperzellen haben eine Insulinresistenz entwickelt, sie reagieren nicht mehr wie gewohnt auf das Hormon. Da dieser Diabetestyp meist im Erwachsenenalter auftritt, wird er auch als Altersdiabetes bezeichnet.

Schwangerschaftsdiabetes ist eine Form von Diabetes, die nur während der Schwangerschaft auftritt. Wird die Erhöhung des Blutzuckers der werdenden Mutter nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu Problemen für Mutter und Kind kommen. Meist lässt sich der Zuckerwert durch gesunde Ernährung und mehr Bewegung gut in den Griff bekommen. Nur in manchen Fällen ist Insulin nötig.

Warum Typ-2-Diabetes?

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel. Die Muskelmasse nimmt ab, dafür lagert sich Fett an Bauch und Organen ab.
Weitere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind ungesunde, zucker- und fettreiche Ernährung, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Rauchen und
familiäre Veranlagung. Auch bestimmte Medikamente oder hormonelle Veränderungen können das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.

Zu Beginn der Diabetes-Erkrankung wird noch ausreichend Insulin produziert, die Fett-, Muskel- und Leberzellen reagieren aber immer weniger darauf. Das führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion steigert, um den Insulinspiegel im Blut in normaler Höhe zu halten.
Werden die Zellen gegenüber dem Hormon immer unempfindlicher, kann die Bauchspeicheldrüse allerdings irgendwann nicht mehr genug Insulin produzieren, um den Blutzucker zu regulieren.

Zuckermessgerät

Anzeichen, die man ernst nehmen sollte

Typ-2-Diabetes entwickelt sich oft über Jahre und bleibt lange unbemerkt. Achten Sie deshalb auf folgende Warnsignale:

  • starkes Durstgefühl und häufiger Harndrang
  • anhaltende Müdigkeit und Leistungsschwäche
  • häufige Übelkeit
  • Schwindel
  • trockene Haut und Juckreiz
  • verschwommenes Sehen
  • schlechte Wundheilung
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte

Gerade bei älteren Menschen können die Symptome allerdings auch unspezifisch sein, daher ist regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerwerts auch ohne konkrete Anzeichen für Diabetes besonders wichtig.

Achten Sie auf sich!

Bleibt Diabetes unbehandelt, kann das ernsthafte Folgen haben. Die dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße und Nerven – oft, ohne dass man es gleich merkt. Mögliche Folgeerkrankungen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden bishin zur Dialyse, Sehprobleme bis zur Erblindung, Nervenschäden, die zu Taubheitsgefühlen oder Schmerzen führen, oder auch Durchblutungsstörungen, die schlecht heilende Wunden oder im Extremfall sogar Amputationen nötig machen können.
Es gibt aber viele Möglichkeiten, das eigene Risiko zu senken bzw. eine beginnende Zuckerkrankheit rechtzeitig zu entdecken.

  • Regelmäßig kontrollieren
    Lassen Sie mindestens einmal jährlich Ihren Blutzuckerwert kontrollieren.
  • Bewegung in den Alltag einbauen
    Schon 30 Minuten Bewegung pro Tag helfen, den Blutzucker zu regulieren.
  • Gesund essen
    Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch und wenig Zucker.
  • Gewicht reduzieren
    Bereits wenige verlorene Kilos können einen großen Unterschied machen, vor allem, wenn sie am Bauch verloren werden.
  • Rauchen einstellen
    Rauchen schädigt die Gefäße und verstärkt Diabetes-Folgen.

Kurz zusammengefasst:
Hören Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf Warnsignale! Diabetes ist zwar eine ernstzunehmende Erkrankung, aber auch eine, bei der Sie selbst viel dazu beitragen können, Ihre Lebensqualität zu sichern. Mit einem gesunden Lebensstil, regelmäßiger Bewegung und ärztlicher Kontrolle lässt sich Typ-2-Diabetes oft vermeiden oder zumindest gut behandeln. Wer auf sich achtet, kann auch im Alter ein aktives und erfülltes Leben führen – mit oder ohne Diabetes.

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Zecke auf einer Blume

Krankheiten durch Zecken

Zecke auf einer Blume

Krankheiten durch Zecken

Klein, aber oho: Zecken sind die Überträger von höchst gefährlichen Krankheiten.

Entgegen mancher Mythen fallen Zecken nicht von Bäumen. Vielmehr lauern sie meist im Gras und auf Sträuchern und das nicht nur im Wald. Mittlerweile sind die Spinnentiere sogar mitten in Wien in Parks und im heimischen Garten zu finden – denn Österreich ist Hochrisikogebiet und es werden Zecken in bis zu 1.600 Meter Seehöhe gefunden. Zusätzlich beginnt die Saison früher und endet später. Sogar im Winter sind Zeckenbisse möglich.

Borreliose

Borreliose ist eine durch im Verdauungstrakt von Zecken vorkommende, durch Bakterien hervorgerufene Infektionserkrankung. Wurde man durch eine Zecke infiziert, so ist das auf der Haut rasch erkennbar – durch einen kreisförmig größer werdenden roten Fleck, die sogenannte „Wanderröte“. In der Nähe des Zeckenbisses kann es auch zur Anschwellung der Lymphknoten kommen, grippeartige Symptome sowie Schwellungen der großen Gelenke sind weitere mögliche Anzeichen. Bei einer weiteren Ausbreitung der Erkrankung können Muskel- und Gelenksentzündungen entstehen, am Herzen können EKG-Veränderungen, am Auge eine Bindehautentzündung beobachtet werden.

Wird die Borreliose in den Frühstadien nicht erkannt und behandelt, so sind mögliche Folgen im Spätstadium chronische Erkrankungen der Gelenke, selten auch des Nervensystems und des Herzens. Die Therapie einer Borreliose erfolgt mittels Antibiotika. Ein früherer Therapiebeginn bedeutet dabei stets auch eine bessere Chance auf Heilung. Eine Impfung ist zwar in Entwicklung und zeigt vielversprechende Ergebnisse, aber ab wann genau sie verfügbar sein wird, ist unklar.

FSME

Die Borreliose ist von der ebenfalls durch Zecken übertragbaren Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führt. FSME hat dabei hohes Komplikationspotenzial. Es gibt jene, die keine Symptome haben oder acht bis zehn Tage nach dem Stich Anzeichen einer Sommergrippe bekommen. Sie beginnt meist mit einem fieberhaften Infekt, der nach etwa einer Woche auftritt; in schweren Fällen folgt eine zweite Fieberphase. Annähernd 2% der Erkrankungen verlaufen tödlich. Auch nach Abklingen der Erkrankung leiden viele Betroffene unter Spätfolgen, die von Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit bis zu Restlähmungen reichen. Es gibt keinerlei spezifische Heilbehandlungen für FSME, lediglich die Symptome können gemindert werden.

Die Impfung schützt

Der einzig wirksame Schutz ist Vorbeugung mittels einer in mehreren Abschnitten erfolgenden Impfung. Doch vollständig geschützt sind nur gut 60% aller ÖsterreicherInnen. Prinzipiell sind zwar über 80% in Österreich gegen FSME geimpft, aber bei weitem nicht alle haben sich die Auffrischungsimpfungen geholt. Deshalb mussten 2021 128 Menschen in Österreich mit einer FSME-Infektion ins Krankenhaus.

In den letzten 10 Jahren haben sich die Fallzahlen verdoppelt! Hierbei werden die meisten FSME-Neuerkrankungen in der Generation 50+ verzeichnet, da das Immunsystem von SeniorInnen schwächer ist und der Impfschutz schneller nachlässt. Auch besteht ein höheres Risiko eines schlechten Krankheitsverlaufs. Heuer gibt es in Österreich eine Impfaktion, bei der der Impfstoff ab sofort bis August vergünstigt abgegeben wird. Wer in Wien lebt, kann sich in den Gesundheitszentren der ÖGK unter Mitnahme des Impfstoffes kostenlos impfen lassen.

Weg mit dem Zeck

Am besten ist es, den Zeckenbiss zu verhindern – dabei hilft das Tragen von langer, heller Kleidung. Die Blutsauger kommen dann nicht so leicht auf die Haut und können besser gesehen und abgestreift werden. Bei Erwachsenen treten Zeckenbisse am häufigsten an den Beinen sowie in der Gesäß- und Genitalregion auf. Dabei wandern die Blutsauger teilweise mehrere Stunden über den Wirtskörper, ehe sie mit ihrer Umgebung zufrieden sind und „zur Tat schreiten“. Daher sollten Sie sich nicht nur nach Waldspaziergängen, sondern generell nach Aufenthalten in der freien Natur gründlich untersuchen, am besten den ganzen Körper. Auch eine Übertragung durch Haustiere ist möglich. Sowohl Hunde als auch Katzen werden häufig Opfer von Zeckenangriffen, und noch nicht festgesaugte Zecken können spontan den Wirt wechseln.

Nach ärztlicher Meinung entfernt man festgebissene Zecken am besten, indem man sie mit einer feinen Pinzette oder einer Zeckenzange entfernt, im Idealfall in der Arztpraxis. Dabei wird dicht über der Haut angesetzt und das Spinnentier heraus gehebelt, danach wird die Einstichstelle desinfiziert.

Haben Sie gewusst …
dass man eine Zecke niemals mit Öl oder Klebstoff beträufeln soll? Sie stirbt zwar, während ihres Todeskampfes pumpt sie allerdings noch eine hohe Zahl an Erregern ins Blut ihres Opfers.

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Header-Artikel: Frau lehnt müde an der Wand und legt ihre Hand auf die Schläfe.

Frühjahrsmüdigkeit …?

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Frühjahrsmüdigkeit …?

Endlich ist das Frühjahr da! Es wird wärmer, bleibt länger hell, und das Wetter macht Lust und Laune auf Aktivität. Trotzdem fühlen sich viele Menschen müde und antriebslos, haben Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen. Warum genau jetzt?

Die genauen Ursachen für Frühjahrsmüdigkeit sind noch nicht erforscht. Tatsache ist aber, dass es sich dabei um ein Phänomen handelt, das mit der inneren Uhr unseres Körpers zusammenhängt. Denn ungefähr vier Wochen dauert es, bis sich unsere innere Uhr an die warme Jahreszeit angepasst hat.

An der Umstellung sind die beiden Hormone beteiligt, die unseren Tag-Nacht-Rhythmus regeln: Serotonin und Melatonin. Durch die verlängert Sonnenlichteinwirkung wird vermehrt Serotonin gebildet, das für mehr Aktivität und gute Laune sorgt. Gleichzeitig wird die Bildung von Melatonin, dem Schlafhormon, gedrosselt. Bis unser Hormonhaushalt diese Umstellung hinter sich gebracht hat und wieder ausgewogen ist, dauert es rund vier Wochen.

Häufige Wetterumschwünge, die gerade im April und Mai nicht selten sind, führen dazu, dass sich die Umstel- lungsphase noch verlängert: Vor allem der Kreislauf ist durch den ständigen Wechsel von Warm und Kalt besonders belastet. Denn wenn es wärmer wird, weiten sich die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt. Wird es kälter, verengen sich die Blutgefäße wieder und der Blutdruck steigt.´

Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?

Wie kann man seinem Körper helfen, die Umstellung besser zu bewältigen und der Frühjahrsmüdigkeit vorzubeugen?

  • Hinaus in die Natur! Bewegung an der frischen Luft und in der Sonne hilft, den Hormonhaushalt in Schwung zu bringen. Die frische Luft tut nicht nur Ihrem Körper, sondern auch Ihren kleinen grauen Zellen gut.
  • Wechselduschen stärken den Kreislauf und das Immunsystem. Und Sie können Ihrem müden Körper damit frischen Schwung verleihen.
  • Lassen Sie es langsam angehen, überfordern Sie sich nicht! Ein aktiver, anstrengender Tag sollte gemütlich ausklingen.
  • Achten Sie auf ausgewogene Ernährung! Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und mageres Fleisch erleichtern nicht nur die Umstellung auf die warme Jahreszeit, sondern helfen auch dabei, den Winterspeck wieder loszuwerden.
  • Bei andauernder Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsproblemen können Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente helfen. Die Einnahme solcher ergänzenden Nährstoffe sollten Sie allerding mit Ihrem Arzt besprechen.

Trotz aller unterstützenden Maßnahmen sind Müdigkeit und Antriebslosigkeit Ihre ständigen Begleiter? Die Umstellung auf die warme Jahreszeit gelingt Ihnen einfach nicht? Suchen Sie Ihren Arzt auf und schildern Sie ihm Ihre Probleme. Krankheiten, wie Depressionen oder Schilddrüsenunterfunktion, haben ähnliche Symptome wie die Frühjahrsmüdigkeit.

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Header-Artikel: Innenansicht von Passagieren und Kabinenpersonal in einem Flugzeug

Reiserisiko Thrombose

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Reiserisiko Thrombose

Zeit für eine Auszeit? Bevor man im Urlaub Neues entdecken oder auch einfach nur entspannen kann, steht oft eine längere Reise mit Auto, Bahn oder Flugzeug an. Das lange Sitzen birgt das Risiko einer Thrombose.

Thromben sind Blutgerinnsel, die sich in Gefäßen bilden. In wenigen Stunden kann ein kleines Gerinnsel zu einem Blutpfropfen heranwachsen und die Adern verstopfen – am häufigsten geschieht so etwas in den Venen der Beine. Meist entstehen dadurch keine Beschwerden; wenn überhaupt, bemerken die Betroffenen leichte ziehende Schmerzen in der Wade, ein Spannungsgefühl oder „schwere Beine“. Problematisch wird die Sache, wenn sich der Thrombus löst und über den Blutkreislauf in die Lunge wandert. Das kann zu einer lebensgefährlichen Durchblutungsstörung führen, einer sogenannten Lungenembolie. Seltener sind auch andere Organe, wie Herz oder Hirn, betroffen.

Thrombose – ein reines Economy- Class-Syndrom?

Reisethrombosen werden vor allem mit Flugreisen in Verbindung gebracht. Durch den stark erhöhten Luftdruck in der Kabine dehnen sich die Venen aus, wodurch der Blutfluss langsamer wird und das Gerinnungsrisiko steigt. Auch die geringe Luftfeuchtigkeit in Flugzeugen sorgt für „dickes Blut“, da der Körper generell Flüssigkeit verliert. Dazu kommt das lange Sitzen mit abgewinkelten Beinen in den engen Sitzreihen der Flugzeuge, das den Blutfluss zusätzlich behindert.

Tatsächlich ist das Thromboserisiko bei längeren Aufofahrten allerdings nur unwesentlich geringer als im Flugzeug. Denn ausschlaggebend ist das Sitzen, nicht das Verkehrsmittel, in dem man sitzt. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass die Verhältnisse im Auto meist weniger beengt sind und man jederzeit Pausen einlegen kann, um Bewegung zu machen. Auch Computer-Thrombosen, bedingt durch stundenlanges Sitzen vor dem Computer, sind in der Medizin mittlerweile ein Begriff. Der Knackpunkt für Thrombosen ist immer langes unbewegtes Sitzen gepaart mit bestimmten Risikofaktoren.

Risikogruppen

Ein hohes Thromboserisiko besteht bei Personen, die bereits eine Thrombose oder Lungenembolie erlitten haben, auch bei Fällen im Verwandtenkreis ist erhöhte Vorsicht geboten.
Ebenso gefährdet sind Menschen mit Herzschwäche, Tumoren und Gipsverbänden am Bein.
Sonstige bekannte Risikofaktoren sind entzündliche Darmerkrankungen, Krampfadern sowie Beinlähmungen. Hat man binnen sechs Wochen vor der geplanten Reise einen Herzinfarkt oder eine Beinverletzung erlitten, wirkt sich dies ebenfalls risikoerhöhend aus. Allgemein erhöhte Thrombosegefahr besteht darüber hinaus für RaucherInnen, Übergewichtige, Frauen während und kurz nach der Schwangerschaft sowie generell für Menschen über 50.

Auf Warnsignale achten

Statistisch gesehen ist das Risiko einer Reisethrombose gering. Fluggesellschaften gehen von etwa ein bis zwei Fällen pro 10.000 Reisenden aus. Dennoch sollten Kribbeln oder Schmerzen in den Beinen bei langen Reisen unbedingt als Warnsignale wahrgenommen werden. Gymnastik hilft zwar beim Lösen kleiner Thromben, halten die Symptome nach der Reise an, sollte aber umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.
Atemnot, plötzliche Brustschmerzen und Beklemmungsgefühl sind kritische Zeichen einer Embolie, bei denen sofort Hilfe gesucht werden muss. Da Thrombosen mitunter langsam durch den Körper wandern, können sie auch erst Tage oder sogar Wochen nach einer Reise auftreten.

Tipps zur Thrombosevermeidung

  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr Ein bis zwei Gläser Wasser pro Stunde sind ein guter Richtwert. Alkohol sollte nicht konsumiert werden, da dieser zu Flüssigkeitsverlust führt.
  • Bewegung Im Flugzeug oder Zug sollte man so oft wie möglich kurze Sitzpausen einlegen, bei denen man zumindest einige Schritte macht. Für längere Autofahrten empfiehlt es sich, etwa alle 90 bis 120 Minuten eine kleine Pause einzulegen, in der die Beine bewegt werden. Als effektive Übung im Sitzen hilft die „Wadenpumpe“, das Blut aus den Beinen zu transportieren: die Füße dafür flach auf den Boden stellen, abwechselnd Fersen und Zehen heben und wieder auf den Boden drücken.
  • Sitzposition wechseln Die Sitzposition sollte regelmäßig gewechselt werden. Übereinandergeschlagene Beine sind zu vermeiden, insbesondere beim Schlafen.
  • Kompressionstrümpfe Angehörige einer Risikogruppe sollten Kompressionsstrümpfe tragen. Diese verengen die Adern vor allem im Fesselbereich und unterstützen die Venenklappen, sodass der Rückfluss des Blutes verbessert wird.
  • Medikamentöse Vorbeugung ÄrztInnen können vor Reiseantritt ein blutverdünnendes Medikament injizieren. Nach ärztlicher Anweisung ist auch die Selbstanwendung möglich.
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Das Rezept für Glück

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Das Rezept für Glück

Gerade ältere Menschen sind besonders häufig von Depressionen betroffen. Muss Altwerden wirklich traurig machen? Mitnichten!

Probleme mit dem Rücken, Schmerzen in den Gliedern, chronische Magenbeschwerden: Von irgendwelchen kleineren oder größeren Wehwehchen kann ab einem gewissen Lebensalter fast jeder berichten. Weit seltener kommen dabei psychische Krankheiten zur Sprache.

Völlig zu Unrecht werden sie von vielen Menschen als Banalität betrachtet – oder stigmatisiert. Das stellt ein großes Problem dar: Oftmals vertrauen sich Betroffene nicht einmal ihrem Arzt an, was eine Therapie schwierig macht. Depressionen, die in unserer Gesellschaft am häufigsten vorkommenden psychischen Störungen, entwickeln sich typischerweise über längere Zeiträume. Wenn man gelernt hat, sie zu verstehen, kann man sich wie bei „normalen“ – also physischen – Krankheiten durch Vorbeugung gegen sie schützen. Und das ist im Normalfall eigentlich ganz einfach: Indem man ein glückliches Leben führt. Aber lässt sich Glück überhaupt „produzieren“? Die Antwort lautet schlicht: Ja.

Bewegung für Geist und Körper

Wenn es um Sport und ausreichend Bewegung geht, kann heutzutage leider kaum jemand von sich behaupten, ein Musterschüler zu sein – trotz des wesentlichen Einflusses auf die Erhaltung der physischen Gesundheit. Weitaus weniger bekannt ist, dass körperliche Betätigung auch positive Auswirkungen auf die Psyche hat – denn körperliche Fitness macht zufrieden, es werden Glückshormone freigesetzt. Wer sich die Fähigkeit erhält, selbstbestimmt zu leben und sich frei bewegen zu können, arbeitet damit aktiv gegen Depressionen: Immerhin gehen selbige auch häufig mit einem Gefühl der Isolation, Hilflosigkeit, Eingesperrtheit oder Kraftlosigkeit einher. Aber auch die grauen Zellen sollten nicht vernachlässigt werden.

Bei depressiven Störungen drehen sich die Gedanken oft im Kreis, man gibt sich immer wieder den gleichen Überlegungen hin und schafft es nicht seinen tristen Gedanken zu entkommen. Dagegen hilft, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und seinem Gehirn neue Reize zuzuführen. Das können interessante Gespräche mit anderen Menschen ebenso sein wie das Lösen von Denkaufgaben oder die Beschäftigung mit neuem, bislang unbekanntem Wissen. So sind Senioren z.B. gern gesehene Gäste in Volkshochschulen: Man lernt nicht nur neue Dinge, sondern erhält auch die Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen. Und neue Geschichten, die man später mit Freunden und Bekannten teilen kann.

Kurz gesagt: Viele Menschen neigen dazu, sich in unangenehmen Zeiten oder frühen Stadien von Depressionen daheim zu verkriechen, dabei wäre das beste Rezept dagegen, einfach vor die Tür zu gehen und etwas zu erleben.

Lachen und Freude haben!

Das Empfinden einer Leere und Gefühllosigkeit ist ein typisches Kennzeichen von Depressionen: Häufig klagen depressive Menschen auch über Libidoverlust. Wer bereits Depressionen hat, kann die Aufforderung mehr zu lachen nachvollziehbarerweise auch als Provokation oder Beleidigung auffassen. Nichts desto weniger, so banal es auch klingen mag: Lachen macht glücklich. Sich gezielt Szenarien auszusetzen, die einen glücklich machen, ist daher eine wichtige Maßnahme,umglücklich zu sein oder zu bleiben. Oft haben Menschen jedoch das Gefühl, dass sie nichts glücklich machen würde – beispielsweise weil die Kin- der weggezogen sind und nur mehr zu besonderen Anlässen auf Besuch kommen, oder weil man zu träge geworden ist, um ins Theater zu gehen. Hier ist schlicht Initiative und ein Ausbruch aus den bekannten Strukturen gefragt.

Wenn Sie Ihren Lieblingssport nicht mehr ausüben können, versuchen Sie doch einfach etwas Neues. Wenn ihr Ehepartner zu faul geworden ist, um mit Ihnen ins Theater zu gehen, dann laden Sie einfach Menschen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ein, sich ein Stück mit Ihnen anzusehen. Kommt niemand für ihre Pläne in Frage, dann versuchen sie doch einmal, neue Menschen kennenzulernen, die Ihre Interessen teilen. Gerade im Internetzeitalter ist es so einfach wie nie, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen – auch Vereine und Interessensgruppen können helfen. Ganz wichtig: So wie es kein Licht ohne Schatten gibt, so braucht auch Freude einen Gegenspieler.

Wer negative Emotionen auf Dauer unterdrückt, kommt aus dem Gleichgewicht. Daher: Weinen Sie, wenn Ihnen danach ist, und noch besser: Suchen Sie Trost, wenn nötig, bei professionellen Stellen. Es ist keine Schande, wenn einem Sorgen und Probleme über den Kopf wachsen – das geht tausenden Menschen so.

My home is my castle…

… oder „dahoam is dahoam“, wie man umgangssprachlich übersetzen könnte. Tatsächlich haben die eigenen vier Wände beträchtliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Depressive Menschen empfinden es meist als sehr schwer, sich um ihr Zuhause zu kümmern und Ordnung zu halten; leider führt dies rasch zu einem negativen Kreislauf.

Dabei können persönliche Gegenstände und Möbel helfen. Die wichtigste Erkenntnis lautet aber, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen muss, und nicht die Dächer und Wände, die ihm Unterschlupf bieten. Im Prinzip ist es einfach, glücklich zu sein – man muss sich bloß auf die Dinge konzentrieren, die einen glücklich machen. Die Kunst dabei ist, sich selbst keine Steine in den Weg zu legen – und mutig genug zu sein, um neue Dinge auszuprobieren.

In solchen Fällen werden zumindest strukturelle Veränderungen des Wohnraums nötig. Noch besser ist jedoch, einen lockeren Umgang mit seinem Zuhause zu haben, und sich regelmäßig zu fragen: Beherrsche ich meine Umgebung oder beherrscht sie mich? Trifft letzterer Fall zu, können die eigenen vier Wände zu einer wirklichen Belastung werden. Dann ist es besser, sich eine neue Bleibe zu suchen, und manchmal auch unumgänglich – z.B. wenn man in ein Pflegeheim übersiedeln muss. Ein Schritt, der oft gefürchtet wird. Das sollte nicht sein – vielmehr sollte man versuchen, sich jede neue Umgebung rasch zu einem „Daheim“ zu machen.
Dabei können persönliche Gegenstände und Möbel helfen. Die wichtigste Erkenntnis lautet aber, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen muss, und nicht die Dächer und Wände, die ihm Unterschlupf bieten. Im Prinzip ist es einfach, glücklich zu sein – man muss sich bloß auf die Dinge konzentrieren, die einen glücklich machen. Die Kunst dabei ist, sich selbst keine Steine in den Weg zu legen – und mutig genug zu sein, um neue Dinge auszuprobieren.

Eine ältere Frau mit kinnlangen weißen Haaren und einer rosa Sonnenbrille in Sternenform, hält ein Mikrophone in der Hand und singt.
© deagreez / Adobe Stock
Wichtig!
  • Depression ist eine ernste Krankheit – sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, falls Sie den Verdacht haben, daran erkrankt zu sein! 

  • Das Gehirn braucht Abwechslung – füttern Sie es oft mit neuen Informationen.
  • Lassen Sie zu, traurig zu sein – aber achten Sie darauf, mindestens ebenso oft „glücklich“ zu sein! 

  • Haben Sie keine Furcht davor, sich von Verhaltensweisen oder Dingen zu trennen, die sie unglücklich machen!

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Header-Artikel: ein älteres Paar liegt auf dem Bett und schaut gemeinsam in ein Tablet

Gaming gegen Demenz?

Header-Artikel: ein älteres Paar liegt auf dem Bett und schaut gemeinsam in ein Tablet

Gaming gegen Demenz?

Die Altersgruppe der regelmäßig Computerspielenden wird von Jahr zu Jahr älter. So stieg in Deutschland das Durchschnittsalter der Gamer in den letzten Jahren von 35,5 auf 36,1 Jahre. Immer mehr Ältere entdecken also den Reiz der Videospiele.

Silver Gamer

Der Begriff der „Silver Gamer“ beschreibt die Gruppe der Gamer 50+. Keiner dieser Altersgruppe ist in seiner Jugend oder Kindheit durch Videospiele geprägt worden – ganz im Gegenteil. Doch warum steigt die Zahl der begeisterten SeniorInnen dann immer weiter an? Gaming im Alter bietet nicht nur viele kognitive Vorteile, sondern auch einen relativ einfachen Einstieg in die digitale Welt. Dank Apps und Tablets kann jeder mit wenig Aufwand in spannende neue Welten eintauchen. Apps lassen sich recht leicht installieren und ausprobieren.

Demenz aufhalten – geht das?

Bei der Behandlung und Vorbeugung von Demenzkrankheiten sind Sport und Bewegung sehr hilfreich. Durch beides bilden sich neue Nervenzellen im Hippocampus. Diese Hirnregion spielt eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Erinnerungen und deren Transformation ins Langzeitgedächtnis.

Obwohl sich die Betroffenen kaum bewegen, haben Videospiele eine ähnliche Wirkung auf das Gehirn. Es bietet viele Vorteile im Alter zu Gamen. So fördert es das räumliche Vorstellungsvermögen und hält den Geist fit. Zusätzlich wird der Gleichgewichtssinn geschult und kognitive Fähigkeiten angeregt. Videospiele stärken darüber hinaus die soziale Teilhabe und die Kommunikationsfähigkeiten. Demenz kann allein durch Videospiele nicht aufgehalten werden, aber durch das Spielen werden im Gehirn die Folgen eines altersbedingten Bewegungsmangels kompensiert. Somit kann Demenz nicht nur vorgebeugt, sondern auch behandelt werden.

Eine ältere weißhaarige Frau lässt sich von einer anderen Frau die Funktionsweise des Laptops erklären.

Aller Anfang ist schwer…

Starten Sie mit einfachen Spieleapps wie Sudoku, Karten oder Puzzlespielen. So können Sie sich an die technischen Gegebenheiten gewöhnen, ohne komplizierte Steuerungen lernen zu müssen.

Das Angebot kann zu Beginn schon etwas überwältigend sein. Starten Sie im Kleinen und tasten Sie sich dann langsam weiter vor. Der Spielespaß tut dann sein Übriges. Nehmen Sie auch die Hilfe von Familie und Enkelkindern in Anspruch. Bitten Sie um Geduld und einfache Erklärungen. Gerade bei der Wahl der technischen Infrastruktur ist eine „Expertenmeinung“ Gold wert.

Spielekonsolen bieten tolle Abwechslung

Wer mehr möchte, kann sich natürlich mit den verschiedenen Spielekonsolen beschäftigen. Welche zu den eigenen Bedürfnissen passt, lässt sich durch ausführliche Beratung und eigene Recherche herausfinden. Neben Xbox und Playstation gibt es auch eine Konsole für die Zielgruppe Ü70. Die „Memore Box“ bietet therapeutische Videospiele, die nachweislich für mehr Lebensfreude sorgen.

Wer es interaktiver möchte, dem sei die Nintendo-Switch empfohlen. Sie ist zwar eigentlich eine Konsole für Unterwegs, kann aber ganz einfach an den Fernseher angeschlossen werden. Im Store finden Sie die ganze Bandbreite. Die Bewegungsspiele der Nintendo-Switch bringen den Kreislauf in Schwung und selten hat ein Tanzwettbewerb mehr Spaß gemacht. Wer lieber sein Gehirn fordern möchte, kommt hier aber ebenso auf seine Kosten.

Auf dem YouTube-Kanal „Senioren Zocken“ probieren SeniorInnen Videospiele aus. Vielleicht helfen Ihnen die unterhaltsamen aber auch informativen Videos dabei, das Zocken auch einmal auszuprobieren.

Lust auf einen Familienspieleabend oder mit Ihren Enkerln in spannende Abenteuerspiele eintauchen? Nur Mut!

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Header-Artikel: Älteres Paar tanzt gemeinsam.

Tanzend fit bleiben!

Header-Artikel: Älteres Paar tanzt gemeinsam.

Tanzend fit bleiben!

„Ich hab’s sogar auf Rezept: Mein Hausarzt hat mir das Tanzen verschrieben. Weil’s meinem Körper einfach so gut tut!“ – Das waren Jazz Gittis Worte, als sie bei den „Dancing Stars“ mitgemacht hat. Und sie und ihr Hausarzt hatten vollkommen Recht: Das Tanzen tut unserem Körper gut! So gut, dass dabei sogar so viele Glückshormone ausgeschüttet werden.

Musik motiviert!

Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Leider scheitern ehrgeizige Trainingspläne in Sachen Schwimmen, Laufen, Fitnesstraining oder Walken allzu oft an mangelnder Motivation. Musik – egal welcher Stil – hören wir alle gerne. Da ist es naheliegend, die Freude an der Musik mit dem Training unseres Körpers zu vereinen. Das Ergebnis: „Let´s dance“ – einfach so zum Spaß und doch mit einem nicht zu unterschätzenden Trainingseffekt. Denn wenn man dabei zuschaut, wie jemand sich zur Musik bewegt, vergisst man schnell, dass Tanzen Bewegung ist. Tatsächlich kann eine Stunde Tanzen vom Trainingseffekt her aber mit anderen sportlichen Betätigungen mithalten. Es gibt sogar Studien, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Patienten mit Multipler Sklerose nach einer fünfmonatigen Tanztherapie auf eine von zwei Gehhilfen verzichten konnten.

Jeder kann tanzen!

Der Tanz ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Und es gibt keine Regeln, wie dieses persönliche Tanzen auszusehen hat. Obwohl viele Menschen erklären, noch nie getanzt zu haben, spüren sie doch den Rhythmus der Musik: sei es beim Schunkeln zu Volksmusikklängen oder beim Wippen des Beines bei einem Jazzkonzert. Und das ist auch schon der Anfang eines Tanzschrittes.

Die Umsetzung der Musik in Bewegung ist von Beginn an ein tolles Gefühl. Und Sie können es immer und überall machen, ob alleine, zu zweit oder in einer größeren Gruppe. Starten Sie zuerst ganz entspannt zu Hause und bewegen Sie sich ungestört zu Ihrer Lieblingsmusik. Wenn Sie sich sicher fühlen, gehen Sie zu einem Fest, einem Ball oder nutzen Sie eines der vielfältigen Tanzkursangebote für alle Altersklassen. Tanzen macht nicht nur Spaß, sondern hält bis ins hohe Alter fit.

Gemeinsam aufs Parkett

Der Paartanz fordert nicht nur die Motorik, sondern auch den Geist. Denn die Bewegungen müssen im Hirn geplant werden, und man muss seinem Partner vertrauen und sich auf ihn einlassen. Die gemeinsamen schönen Stunden, die man dabei verbringt, sind ein Zuckerl, das man so ganz nebenher dazubekommt. Aber nicht nur das: Eine Studie hat bewiesen, dass durch regelmäßiges Paartanzen das Demenzrisiko um 76 % reduziert werden kann. Damit liegt das Tanzen deutlich vor dem Kreuzworträtsellösen (47 %) und dem Lesen (35 %).

Tanzen ist Balsam für die Seele. Durch die kontrollierte Bewegung und das Spüren, wie sich die Muskeln dabei anstrengen, wird das Körperbewusstsein gestärkt. Das wirkt sich automatisch auch positiv auf unser Selbstbild und unser Selbstbewusstsein aus. Und es ist ein schönes Gefühl, seinen Körper rhythmisch zur Musik zu bewegen. Nicht ohne Grund haben sich viele Paare beim Tanzen kennengelernt. Schon seit Menschengedenken ist Bewegung zu Musik eines der stärksten Ausdrucksmittel, das wir Menschen zu bieten haben. Als positiver Nebeneffekt wird beim Tanzen durch die Konzentration auf die Musik und den eigenen Körper das Stresshormon Cortisol im Speichel gesenkt. Das bedeutet, dass Tanzen nicht nur unseren Körper fit hält, sondern auch unseren Geist. Also lassen Sie sich von dem Tanzvirus anstecken, und denken Sie daran: Es ist nie zu spät, damit zu beginnen!

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Header-Artikel: Kind führt einen Löffel mit Pulverkaffee zum Mund und filmt sich dabei mit seinem Handy.

Online Challenges

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Online Challenges

Haben Sie mitbekommen, dass sich im Sommer 2014 erstaunlich viele Menschen Eiskübel über den Kopf geleert haben? Grund dafür war die sogenannte ALS Ice Bucket Challenge, die auf die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose aufmerksam machen sollte. Seither sind Online Challenges fixer Bestandteil des bunten Treibens auf sozialen Medien.

Mutproben im Netz stellen mittlerweile vor allem für Kinder und Jugendliche einen wichtigen virtuellen Unterhaltungsfaktor dar. Sie filmen sich, während sie etwas Aufregendes tun, und stellen das Video anschließend online. Vordergründig geht es darum, andere zum Mit- und Nachmachen zu motivieren. Tatsächlich geht es um soziale Anerkennung. In diesem Punkt unterschieden sich Online Challenges in keiner Weise von Mutproben, die man früher absolviert hat, um zu einer Clique dazuzugehören.

Viele dieser Challenges sind einfach nur lustig, z.B. die „Mannequin-Challenge“, bei der Teilnehmende ein Kurzvideo davon drehen, wie sie mitten in der Bewegung erstarren. Harmlos ist auch die „Plank-Challenge“ bei der man jeden Tag ein paar Sekunden länger den Unterarmstütz, auch „Plank“ genannt, trainiert.
Neben solchen harmlosen Challenges kursieren aber auch immer wieder gefährliche. Von einigen Jahren gab es zum Beispiel die sogenannte „Tide-Pod-Challenge“. Die Mutprobe bestand darin, Waschmittelkapseln, „Tide-Pods“, zu zerbeißen. In Folge landeten einige Jugendliche mit ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden in der Notaufnahme. Auch die sogenannte „Cinnamon-Challenge“, bei der man einen Löffel Zimt ohne Flüssigkeit schluckt, zählt zu diesen nur vermeintlich harmloswitzigen Challenges. Denn der Verzehr einer größeren Menge Zimt ohne Flüssigkeit kann die Atemwege verstopfen und im schlimmsten Fall zu einem Lungenkollaps führen.

No risk, no fun?

Was kann man also tun, um Kinder und Jugendliche davon abzuhalten, ihre Gesundheit für soziale Anerkennung im Netz zu riskieren? Bei sozialen Netzwerken wie TikTok oder YouTube kann man gefährliche Inhalte melden. Sowohl Personen, die diese teilen möchten, als auch UserInnen, die beim Surfen darüber stolpern, erhalten dann eine entsprechende Warnmeldung. Problem ist, dass diese Hinweise auf den Apps nicht immer gleich zu sehen sind. Abgesehen davon schafft eine einfache Warnmeldung kein Bewusstsein für eine Gefahr, oft verleiht diese einem Video bzw. einer Challenge erst den letzten Thrill.

Die eigentliche Aufklärungs- und Präventionsarbeit muss im persönlichen Umfeld erfolgen. Kinder und Jugendliche sind uns im technischen Umgang mit modernen Medien oft überlegen, im Erkennen möglicher Risiken brauchen sie allerdings Unterstützung. Am besten gelingt das, wenn man mit Kindern und Jugendlichen über aktuelle Trends reden kann. Man kann sich auch einfach von ihnen auf den aktuellen Stand bringen lassen und gemeinsam aktuelle Online Challenge Videos anschauen.

Den erhobenen Zeigefinger sollte man sich bei der Gelegenheit tunlichst sparen. Mit Fragen, die zum Nachdenken und Hinterfragen anregen, erreicht man deutlich mehr.

„Was hätte bei diesem Video alles schiefgehen können?“ „In welchem Umfeld ist das Video gedreht worden? Kann man davon ausgehen, dass Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden?“ „Ist das Video echt oder wurde hier gefaked?“
Fragen wie diese regen zum Nachdenken an und helfen, neben dem Fun-Faktor auch andere Aspekte der Videos wahrzunehmen und zu hinterfragen. Auch über die Konsequenzen der verschiedenen Aktionen kann gemeinsam nachgedacht werden. Was kann so eine Challenge, einmal abgesehen von vermehrten Zugriffen auf den eigenen Kanal, zur Folge haben? Was kann passieren, wenn man mitmacht? Was, wenn man sie teilt? Was wenn jemand sie nachmacht, der etwaige Risiken einer Challenge nicht erkennen kann?

Unabhängig von dieser konkreten Auseinandersetzung mit einzelnen Challenges sollte man Kinder und Jugendliche generell in ihrem Selbstwert stärken. Es ist wichtig, ihnen bewusst zu machen, dass sie sich Gruppenzwang nicht auf Biegen und Brechen beugen müssen. Dass es manchmal sogar mehr Anerkennung bringt, wenn man das nicht tut.

Kinder und Jugendliche von heute sind digital Natives. Sie sind mit digitalen Medien großgeworden und nutzen diese mit entsprechender Selbstverständlichkeit und technischer Kompetenz in allen Lebensbereichen. Was wir ihnen noch in die Hand geben können und müssen, ist das Werkzeug zur kritischen Hinterfragung der verschiedenen Anwendungen und Aufforderungen, denen sie in der digitalen Welt begegnen. Nicht anders als im analogen Leben, nur mit etwas anderen Hilfsmitteln …

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Odem des Grauens?!

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Odem des Grauens?!

Haben Sie bei sich selbst schon einmal Mundgeruch wahrgenommen? Falls ja, ist das ungewöhnlich – denn so wie Schweiß bemerken wir auch üblen Mundgeruch normalerweise nicht, wenn er von unserem eigenen Körper ausgeht.

Dummerweise ist schlechter Atem tabuisiert, oft weisen nicht einmal ZahnärztInnen ihre PatientInnen darauf hin. Das ist allerdings ein wirkliches Problem, denn abgesehen von negativen sozialen Auswirkungen kann Mundgeruch auch auf eine Erkrankung, wie eine Magenschleimhautentzündung oder ein Lungenabszess, hinweisen.

Falsch gegessen …?

Landläufig wird oft vermutet, die Ursache für schlechten Geruch aus dem Mund würde im Magen bzw. dessen Inhalt liegen. Das ist allerdings weit gefehlt, denn nur in jedem zehnten Fall sind Knoblauch, Zwiebel, Kohl & Co. dafür verantwortlich. In den anderen 90 Prozent der Fälle ist die Ursache in der Mundhöhle zu verorten. Fleißiges Zähneputzen hilft zwar, ist aber kein Allheilmittel. Denn jene Stinker-Bakterien, die für den ganzen Ärger verantwortlich sind, siedeln sich besonders gerne in Zahnfleischtaschen oder überhaupt gleich auf der Zunge an.

Erste Hilfe für frischen Atem

Die einfachste Methode zum Loswerden des Mundgeruchs ist meist, die Zahnhygiene mit Hilfe spezieller Bürsten auch auf die Zunge auszuweiten. Aber auch mit Ernährungsumstellungen lässt sich einiges erreichen. So fühlen sich die Bakterien, die Mundgeruch auslösen, in den Rückständen eiweißhaltiger Nahrung, wie Milchprodukten oder Fleisch, sehr wohl. Werden diese reduziert, hilft das auch gegen Mundgeruch. Auch Bier, Wein und Kaffee können Auslöser des olfaktorischen Übels sein.

Ab in die Zahnarztpraxis!

Helfen weder Zungenreinigung noch Ernährungsumstellung, so ist zuerst einmal zahnärztlicher Rat gefragt. Möglicherweise findet sich beim Kontrolltermin ein unerkannter Parodontitis-Herd, vielleicht wurde ein Karies-Loch übersehen.
Eine professionelle Zahnreinigung sorgt für ein gutes Klima im Mundraum. Zwischen den Terminen zur professionellen Mundhygiene muss man freilich selbst seinen täglichen Beitrag leisten.
Hilft das alles nicht, sollte man sich Rat bei der Hausärztin oder dem Hausarzt holen, um der Ursache für den Mundgeruch auf den Grund zu gehen und diese beseitigen zu können.

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