Die Hand hat vielleicht Nerven: Beim Karpaltunnelsyndrom (KTS) sorgen eingeklemmte Nerven für Taubheit und Schmerzen.
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Einklemmung des Mittelhandnervs im Karpaltunnel, der sich im Handgelenk befindet, und eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer, insgesamt leiden bis zu 10% der Bevölkerung darunter.
Die taube Hand
Begünstigt wird die Entstehung des Karpaltunnelsyndroms durch Übergewicht, schwere körperliche Arbeit, Diabetes Mellitus, langjährige Dialyse sowie eine Schilddrüsenunterfunktion. Aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle: So kann der Karpaltunnel von Geburt eng sein. Eine Verengung kann aber auch durch Fehlbelastungen im Handgelenk, chronisch-entzündliche Schwellungszustände der Sehnenscheiden und Brüche im Handgelenk entstehen.
Typisches Anzeichen für ein KTS ist das temporäre „Einschlafen“ der Hände, anfangs nur nachts. Bei zunehmender Ausprägung kommen zuerst Miss-Empfindungen wie Kribbeln und schließlich Schmerzen dauerhaft hinzu, die bis in den Arm ausstrahlen können. Vergrößert sich der Druck auf den Nerv weiter, sind Muskelschwund am Daumenballen sowie eine gestörte Greiffunktion der Hand die Folge.
Therapie
In frühen Stadien des KTS kann ein Verzicht auf beschwerdeauslösende Tätigkeiten bzw. der Einsatz von speziellen Schienen und Verbänden eine Besserung bewirken. Auch Wärme- oder Kältetherapie kann zur Durchblutungssteigung bzw. zur Senkung der Entzündungsaktivität angewendet werden.
Schlechtestenfalls muss ein Karpaltunnelsyndrom operativ saniert werden. Dabei wird ein Band, das die Karpaltunnel begrenzt, durchtrennt, wodurch Nerven und Blutgefäße von dem auf sie wirkenden Druck entlastet werden. Der Eingriff erfolgt üblicher- weise ambulant und unter örtlicher Betäubung.
Die Beschwerden eines KTS sind allerdings auch charakteristisch für andere Krankheiten, wie Sehnenschei- denentzündung, Borreliose oder Erkrankungen der Wirbelsäule. Die Diagnose wird daher von NeurologInnen mittels schmerzfreier Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bestätigt. HausärztInnen können mit einfachen Provokationstests Hinweise auf ein sich anbahnendes KTS finden, weshalb man bei auftretenden Symptomen einen Verdacht im Rahmen einer Untersuchung unbedingt ansprechen sollte.
1884 erhielt Waldemar Haffkine seinen Studienabschluss der Zoologie an der Universität von Odessa – mit Auszeichnung. Als 1860 in der Ukraine geborener Sohn jüdischer Eltern blieben ihm jedoch jegliche akademische Karrieremöglichkeiten versagt. Durch seinen Professor Louis Pasteur gefördert, erhielt Haffkine schließlich Laborzugang. Und hier begannen seine ersten Experimente.
Sein besonderes Talent wurde von Louis Pasteur persönlich erkannt. Nachdem Waldemar Haffkine im Jahr 1888 am Pasteur-Institut in Paris zuerst in die Bibliothek verbannt wurde, erhielt er einen Platz im Forschungslabor seines Professors. Erst wenige Jahrzehnte zuvor hatte die Cholera-Pandemie Russland und Europa erreicht.
Haffkine experimentierte also so lange mit Cholera- und Thyphusbakterien, bis es ihm gelang laboreigene Cholerabakterien zu kultivieren.
In weiterer Folge konnte er sogar Immunpräparate gegen Cholera entwickeln. Indem Haffkine Nagetiere mit einem Serum infizierte, wurde die hohe Abwehrkraft erfolgreich nachgewiesen. Der unglaublich beeindruckte Pasteur bat 1891 die russische Regierung, die Impfung an Menschen zu testen. In den mit Cholera verseuchten Gebieten wollte er die Wirksamkeit nachweisen. Die russische Regierung lehnte jedoch ab. Die Begründung war, Haffkine sei Zoologe und kein Arzt, und könne somit keine derartige medizinische Neuentwicklung zu Stande bringen. Dieses Vorurteil verfolgte den Wissenschaftler sein Leben lang.
Die Choleraimpfung
Waldemar Haffkine gab jedoch nicht auf. Unermüdlich forschte er weiter an der Isolierung von Cholerabakterien. Schließlich gelang ihm der Durchbruch: die totale Immunisierung in Tierversuchen.
Nach diesem Erfolg verabreichte er sich selbst am 18. Juli 1892 eine sehr hohe Dosis seines neu entwickelten Impfstoffs. Die einzigen Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und leichtes Fieber. Haffkine konnte es kaum glauben – ihm war eine medizinische und wissenschaftliche Sensation gelungen! Ein Meilenstein in der Geschichte der Impfmedizin. Der erst 33-Jährige erhielt, auf Bitte von Pasteur, im Jahr 1894 die Möglichkeit, sein Choleraserum im heutigen Indien zu testen. In Kalkutta, der Hauptstadt der britischen Kolonie Britisch-Indien, herrschte im Frühjahr die jährliche Cholera-Saison mit tausenden Toten und einer hilflosen Administration. Keiner hatte eine Lösung, die vielen Todesfälle zu verringern. Doch Haffkine hatte den Grund sehr schnell ausgemacht. In den Wassertanks, die die Bevölkerung der Slums mit Wasser versorgten, wies er Cholerabakterien nach.
Er verbrachte Wochen in den ärmsten Vierteln Kalkuttas und impfte manche Familienangehörige und andere nicht. Bereits nach kurzer Zeit kristallisierte sich heraus, dass die Geimpften trotz des verunreinigten Wassers nicht erkrankten. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Die Behörden boykottierten jedoch die Impfung und setzten auf altbewährte Methoden wie Isolation von ganzen Straßenzügen und Desinfektion. Ohne den gewünschten Effekt. Nach wenigen Wochen bildeten sich Warteschlangen vor Haffkines Büro, da die Slumbewohner ihm und seiner Impfung vertrauten. Viele warteten bis zu 12 Stunden, um sich impfen zu lassen. Dieser Erfolg wurde von Plantagenbesitzern bemerkt, die ihn zur Impfung seiner Mitarbeiter einluden. Begeistert nahm Haffkine die Einladung an und konnte einem Großteil der Arbeiter damit das Leben retten. Wissenschaftlich gelang ihm – mit dieser Masse an Probanden – endlich der Durchbruch.
1895 musste er auf Grund einer Malariaerkrankung wieder nach Europa zurückkehren. Das Serum wurde im heutigen Indien jedoch weiter verimpft und in Bombay entstand, durch Haffkine initiiert, das erste Institut für Mikrobiologie des Landes. Seiner akademischen Karriere in Europa stand nichts mehr im Wege. Doch eine weitere Pandemie stand schon in den Startlöchern.
Die Pest
1896 erreichte die Pest ausgehend von China über den internationalen Schiffsverkehr Bombay. Mit den üblichen Methoden versuchten die britischen Behörden die Seuche in den Griff zu bekommen. Ohne Erfolg. Die Todeszahlen schnellten in die Höhe und übertrafen die der Cholera bei Weitem. Der Gouverneur von Bombay erinnerte sich an Haffkine und bat ihn um Hilfe. Wenige Tage später begann Haffkine mit seiner Forschung in Bombay. Mit seiner fanatischen „Worcaholic- Mentalität“ verbrachte er buchstäblich Tag und Nacht im Labor. Auch diesmal trauten ihm die etablierten Mediziner nicht. Haffkine sei schließlich „nur“ Zoologe. Bereits wenige Wochen nach Be- ginn der Experimente hatte er einen Erfolg bei infizierten Ratten zu verbuchen: Nach dem gleichen Prinzip, mit der er schon die Choleraimpfung entwickelte.
Nach der Verabreichung einer deutlich erhöhten Dosis an sich selbst, zeigte Haffkine am 10. Januar 1897 die geringen Nebenwirkungen auf. In einem Gefängnis wurde das Se- rum auf Bitte der Stadtregierung an die Häftlinge verimpft – mit großem Erfolg. Spätestens jetzt war jede einzelne kritische Stimme verstummt.
In einem eigens gebauten Produktionsgebäude wurde der Impfstoff produziert und anschließend Millionen Indern verabreicht. Queen Victoria erhob den Forscher 1901 in den Ritterstand, und Haffkine erhielt von der Regierung ein eigenes Forschungszentrum mit über 50 Mitarbeitern.
Der Fall
Im Dorf Milkowal in Punjabi starben im März 1902 19 Menschen nach der Impfung. Die Zeit der Kritiker Waldemar Haffkines war wieder einmal gekommen. Ihm wurde vorgeworfen, das Impfserum in zu hohen Mengen produziert zu haben, ohne die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen gewährleisten zu können. Er wurde als Leiter seines Instituts sang- und klanglos entlassen und kehrte anschließend verletzt nach England zurück.
Alle bisherigen Vorurteile sammelten sich in einer aggressiven Schmutzkampagne gegen ihn. Er sei kein Arzt, sondern nur Zoologe und außerdem sowieso viel zu jung und als Krönung wurde sogar seine Herkunft und Religion genutzt, um Haffkine zu diskreditieren.
Später ergaben lang angelegte Untersuchungen, dass nicht das Serum, sondern seine fehlerhafte Lagerung die Ursache für die Todesfälle war. Folglich war Haffkines Assistent für die Misere verantwortlich.
Viele angesehene Wissenschaftler riefen zu seiner Verteidigung auf, die endgültige Rettung kam von Nobelpreisträger Ronald Ross. Er warf den Kritikern eine Fälschung der Tatsachen vor. Weiters kritisierte er die Verleumdung Haffkines, obwohl sein entwickeltes Serum erfolgreich millionenfach weiter verimpft worden war.
Zwar bekam Haffkine im Jahr 1907 endlich eine Stelle als Direktor des „Calcutta Biological Laboratorys“ angeboten, aber sein Ruf verfolgte ihn weiter. Trotz weiteren Forschungserfolgs wurde ihm verboten, neue Impfstoffe an Menschen zu testen, und die Propaganda seiner Gegner kam nicht zum Stillstand. Mit nur 55 Jahren gab er sich schließlich geschlagen und zog sich nach Lausanne zurück, wo er sich dem Schreiben von wissenschaftlichen Artikeln widmete.
Rund zehn Jahre später wurde ihm zumindest ein Teil seiner verdienten Anerkennung zugestanden. Das kleine Labor in Bombay, in dem seine eigentliche Weltkarriere begann, wurde in „The Haffkine Institute“ umbenannt. Heute ist es das Zentrum der Corona-Forschung Indiens.
1930 starb Haffkine in Frankreich. 20 Jahre zuvor als „Retter der Menschheit“ gepriesen, druckte lediglich eine lokale jüdische Zeitung einen Nachruf. Da war er bereits vergessen von der Welt.
Der Krieg in der Ukraine macht betroffen und erfüllt uns mit Sorgen. Eine solche Sorge ist die europäische und auch österreichische Abhängigkeit vom russischen Gas.
Momentan steigen die Gaspreise deutlich und treiben die Heizkosten in die Höhe. Aus heutiger Sicht (Stand: April 2022) muss ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 15.000 kWh mit einer Mehrbelastung von 200,- bis 300,- Euro im Jahr rechnen.
Der Gesetzgeber könnte hier also durchaus gegensteuern, da nur ca. 45 % des Rechnungsbetrages auf die Steigerung des Gaspreises zurückzuführen sind. Das würde zwar den Preisanstieg dämpfen, an der Verfügbarkeit würde es allerdings nichts ändern. Zusammen mit der stetig voranschreitenden Klimakrise wirkt die Zukunft für viele ein wenig bedrohlich. Doch es gibt Hoffnung! Dank unserer Tipps können Sie aktiv werden, um Ihren Gasverbrauch zu Hause zu reduzieren und „grüner“ zu gestalten.
Selbst wenn für MieterInnen und WohneigentümerInnen die Möglichkeiten relativ überschaubar sind, können doch Impulse in eine zukunftsweisende Richtung gesetzt werden.
Gesparte Energie ist die beste Energie
Deswegen steht das Einsparen von Energie an erster Stelle. Mit Hilfe von thermischer Sanierung – also Gebäudedämmung, Fensterdichtungen und effizienten Heizsystemen – kann eine Menge gespart werden. Leider sind die meisten dieser Maßnahmen jedoch (immer noch) recht teuer.
Beim Kochen und Backen kann prinzipiell auf E-Herde umgestiegen werden, vorausgesetzt die erforderlichen Starkstrom-Leitungen sind vorhanden. Zwar gibt es E-Herde, die mit normalem Strom betrieben werden, doch deren Leistung ist mit Gas- oder Starkstrom-Herden nicht vergleichbar.
Gasheizungen umrüsten
Wo ein Leitungsnetz vorhanden ist, bleibt Gas eine nachhaltige Energiequelle – vor allem, weil die Möglichkeit besteht, auf vollkommen klimaneutrale Alternativen umzusteigen. Da die nötigen Installationen bereits vorhanden sind, halten sich die Kosten dafür ebenfalls im Rahmen. In erster Linie werden Gasheizungen in städtischen Ballungsräumen und im direkten Umland betrieben. Hier wird in Neubaugebieten der Anschluss an die Fernwärme angestrebt. Es muss zwar trotzdem Gas zugeführt werden, aber vielfach wird eben auch Abfall verbrannt. So sinkt der Gasverbrauch erheblich – und auch dieser kann durch Biogas oder grünen Wasserstoff ersetzt werden.
Der Staat zahlt mit
Gerade jetzt ist die beste Zeit um sich als Hauseigentümer mit Energienachhaltigkeit und grüner Energie auseinander zu setzen. Lässt sich der Umstieg auf ein neues Heizsystem erst einmal in Euro ausdrücken, schrecken viele Menschen unweigerlich zurück. Doch nicht jeder Preis ist tatsächlich so hoch, wie er aussieht. Um Anreize für die Anschaffung von umweltfreundlichen Heizungen zu schaffen, greift die öffentliche Hand tief in die Tasche. So werden auch für Private in ganz Österreich eine Reihe von Förderungen für die nachhaltige Energieoptimierung angeboten.
Subventioniert werden mit der Sanierungsoffensive „Raus aus Strom und Gas“ der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks- Allesbrenner und Strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Die förderungsfähigen Kosten umfassen die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten. Die Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel und Tankanlagen sind ebenso inkludiert.
Zusätzlich werden bei einer Zentralisierung des klimafreundlichen Heizungssystems die dafür anfallenden Mehrkosten extra gefördert. Bei gleichzeitiger Umsetzung einer thermischen Solaranlage kann zusätzlich ein Solarbonus vergeben werden.
Somit sind moderne, umweltfreundliche Systeme mit dem (Geld)Segen des Staates oftmals finanzierbar. Auf lange Sicht lohnt sich die Investition auf jeden Fall – gerade angesichts der momentanen Gas- und Ölpreise. Geht man von den aktuellen Prognosen für Preissteigerungen von Öl und Gas aus, rentiert sich eine Modernisierung bereits nach wenigen Jahren.
Klug geheizt
Wer heutzutage ein frisch fertiggestelltes Haus besichtigt, reagiert oft verblüfft: Es fällt einem sofort das Fehlen von Heizkörpern auf. Hat der Bauherr geschlafen? Nein, denn neue Techniken in der Wärmedämmung und der Niedrigenergiebauweise erlauben den flächendeckenden Einsatz von Bodenheizungen und eine Wärmepumpe versorgt das gesamte Haus. Davon können alte Gemäuer nur träumen, jedoch kann eine Kombination von umweltfreundlichen Heizungen sowohl der Umwelt als auch (längerfristig) der Geldbörse etwas Gutes tun. Die atmosphärischen Qualitäten eines Kamins sind ohnehin unbestreitbar – gerade an kalten Winterabenden erzeugen die Feuerstellen eine einzigartige Stimmung. In jedem Fall ist sorgsame Planung der Schlüssel für eine erfolgreiche Modernisierung einer Heizung. Sich zu informieren, kostet nichts – und schon so mancher Hausbesitzer war überrascht, wie viel Wärme er „verschenkt“.
In einer Wohngemeinschaft leben – ist das nicht nur etwas für StudentInnen?
Betreutes Wohnen für SeniorInnen ist ein relativ „junges“ Wohnkonzept, das für gewöhnlich als Zwischenstufe zwischen einer Betreuung in den eigenen vier Wänden und – falls es nötig werden sollte – Pflegeheimen gilt. Im Vordergrund steht nicht die umfassende medizinische Versorgung der BewohnerInnen, sondern vielmehr die Bereitstellung eines optimierten Lebensumfeldes, also gewissermaßen „Dauer-Urlaub“.
Eine Pflege durch Fachpersonal ist im Normalfall nicht im Angebot inbegriffen und muss stattdessen über mobile Dienste wie Caritas oder Hilfswerk abgedeckt werden. Auch daran ist abzulesen, an wen sich das Angebot richtet, denn: Wer intensive Pflege benötigt, ist mit einem Pflegeheim oder einer 24-Stunden- Hilfe in den eigenen vier Wänden aller Wahrscheinlichkeit nach bes- ser beraten als mit einer betreuten Wohneinheit. Das zeigt auch die Statistik: Die meisten BewohnerInnen befinden sich in Pflegestufe 1 bis max. 3, das Durchschnittsalter liegt bei rüstigen 70 Jahren. Neuankömmlinge sind noch einmal etwas jünger, nämlich um die 65. Bei einer drastischen Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes empfiehlt sich die Übersiedlung in ein Pflegeheim. Von einem Tag auf den anderen aus der WG hinausgeworfen wird aber natürlich niemand.
Fast alles inklusive …
Ein eigenes Haus zu besitzen ist nach wie vor der Traum vieler ÖsterreicherInnen, den sich viele im Laufe ihres Lebens auch erfüllen. Und wie das eben mit Träumen so ist, fällt es schwer, sie wieder loszulassen. Das kann zu Problemen führen, wenn das frühere Traumdomizil mit fortschreitendem Alter plötzlich nicht mehr bewältigbare Herausforderungen an seine BewohnerInnen stellt: Die Gartenarbeit wird beschwerlich, notwendige Reparaturen können nicht mehr selbstständig durchgeführt werden, und warum in aller Welt hat man beim Bau nicht bedacht, dass all die vielen Räume auch regelmäßig gesäubert werden müssen? Objektiv gesehen ist die beste Lösung, sich im Guten von seinem Heim zu trennen und sich eine praktischere Bleibe zu suchen. Und genau hier kommt betreutes Wohnen ins Spiel. Den BewohnerInnen wird zur Verfügung gestellt, was sie wirklich brauchen – und das ohne unerwünschten Schnickschnack, aber auch ohne Einschränkungen. Denn ein hohes Ausmaß an Selbstbestimmung wird als essenziell betrachtet. Damit die Kosten im überschaubaren Bereich bleiben, sind die Domizile meistens eher klein; der Standard besteht aus einem Zimmer mit eigenem Badezimmer. Dabei handelt es sich aber nur um das private Reich, in das man sich zurückziehen kann – die allgemein zugänglichen Bereiche, in denen sich die BewohnerInnen – ganz wie in einer „richtigen“ WG – treffen können, kommen noch dazu. Wem das etwas zu viel „Gemeinschaft“ und zu wenig „Privatleben“ ist, der kann auch nach einer Wohneinheit Ausschau halten, bei der die eigene Stube geräumiger ist. Das schlägt sich dann allerdings auch in einer höheren Miete nieder.
Stichwort: Miete
Mehr Platz für mehr Geld – so weit, so wenig überraschend. Mit welchen Kosten muss also gerechnet werden? Miete und Betriebskosten bewegen sich im Normalfall im unteren Bereich dessen, was für Wohnungen der entsprechenden Größe üblich ist, dazu kommen noch Pauschalen für Betreuungsleistungen. Für ein Domizil mit 45 Quadratmetern muss man je nach Bundesland mit einem monatlichen Aufwand von etwa 600 bis 900 Euro rechnen – ohne Zusatzleistungen, aber auch abzüglich allfälliger Beihilfen.
Da betreutes Wohnen keinen gesetzlichen Rahmenbedingungen unterliegt, lässt sich keine allgemeine Aussage über die Qualität bzw. die Ausstattung betreuter Wohneinrichtungen treffen. Ein Lokalaugenschein ist daher unabdingbar. Meist ist es auch kein Problem, die BewohnerInnen bzw. potenziellen MitbewohnerInnen kennenzulernen, denn immerhin ist gegenseitige Sympathie eine wichtige Basis für das Zusammenleben.
Wohneinheiten können auf Wunsch auch zu zweit bezogen werden. Dann empfiehlt es sich aber wahrscheinlich wirklich, nach einer etwas größeren betreuten Wohnung Ausschau zu halten – es sei denn, man möchte sich fühlen wie zu Studentenzeiten.
Unerfreuliche WG-Nebenwirkungen wie etwa die bei jungen Leuten üblichen Streitereien, wer denn nun mit dem Putzen an der Reihe ist, fallen dank der Reinigungsdienste auf jeden Fall weg!
Die Netzhaut ist die innerste Schicht des Auges. Ab einem Alter von etwa 40 bis 50 Jahren wird sie anfälliger für Erkrankungen.
Schädigungen der Netzhaut sind eine ernste Sache – denn im Gegensatz zu Sehfehlern wie z.B. Kurzsichtigkeit lassen sie sich nicht so einfach korrigieren. Eine rasche Erkennung hilft die Sehfähigkeit zu erhalten.
Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die bei weitem häufigste Form von Netzhautschädigungen und tritt vornehmlich bei Menschen ab 50 auf. In Österreich leiden rund 200.000 Menschen an AMD. Verursacht wird sie durch schleichende Veränderungen der Hautstruktur. Risikofaktoren sind neben dem Alter auch das Rauchen, Bluthochdruck, Arteriosklerose und der intensive Kontakt mit UV-Strahlung.
Die Makula selbst ist die Region des schärfsten Sehens im Auge, des sogenannten gelben Flecks – damit werden jene Sachen gesehen, die wir mit unseren Augen fixieren.
Die Medizin unterscheidet zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration. Die Mehrzahl aller Betroffenen leidet unter trockener AMD, die langsam voranschreitet und erst im Spätstadium zu deutlichen Verschlechterungen des Sehvermögens führt.
Feuchte AMD schreitet rascher voran und kann innerhalb weniger Monate zu schwersten Sehbehinderungen führen. Es kommt es zu Abhebungen und Rissen in der Netzhaut und zu Narbenbildung im Bereich des gelben Flecks.
Jährlich erkranken 3.000 bis 4.000 Menschen an feuchter AMD. Hier wachsen krankhafte Blutgefäße in die sensible Zone der Makula hinein, sodass es zu irreversiblen Zellschäden innerhalb dieses Netzhautareals kommt. Obwohl diese Form nur etwa 15 bis 20% aller Fälle ausmacht, ist sie für 9% aller Erblindungen in Folge von AMD verantwortlich. Da AMD keine Schmerzen verursacht, wird sie häufig erst spät erkannt. Ein frühes Anzeichen ist das Verschwimmen von Schrift vor den Augen. Weden gerade Linien als gebogen wahrgenommen, deutet das auf eine feuchte AMD hin. Bei fortschreitender Erkrankung sehen Betroffene im Zentrum ihres Gesichtsfeldes immer schlechter, bis nur noch ein dunkler Punkt zurückbleibt. Meist ist zu Beginn der Erkrankung nur ein Auge betroffen, das zweite folgt später nach. Einmal verlorene Sehfähigkeit lässt sich nicht mehr wiederherstellen, weshalb eine ehestmögliche Behandlung entscheidend ist, meist durch eine Laserbestrahlung des Auges. Der Vorgang ist schmerzfrei und hält das Fortschreiten der Erkrankung auf bzw. verlangsamt sie. Die Bestrahlung kann allerdings kleine Sehfehler verursachen, die als Schatten im Sichtfeld wahrgenom- men werden.
Netzhautablösung
Insbesondere DiabetikerInnen und Menschen, die wegen eines grauen Stars operiert wurden, laufen Gefahr, an einer Netzhautablösung zu erkranken – aber auch eine kürzlich erfolgte Augenverletzung sowie Kurzsichtigkeit gelten als Risikofaktoren. Auch eine Netzhautablösung verursacht meist keine Schmerzen. Allerdings nehmen Betroffene typischerweise schwarze/rote Schleier oder „Rußregen“ wahr. Dabei handelt es sich um durch Risse in der Netzhaut eindringende Flüssigkeit. Die Folge ist, dass sie sich von den äußeren Schichten des Augapfels ablöst, die Sinneszellen werden nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, und es kommt ohne Behandlung langsam zu einer Erblindung. Dieser Vorgang des Ablösens kann auch die Wahrnehmung von Lichtblitzen hervorrufen.
Zur Therapie einer Netzhautablösung werden Risse und Löcher in der Regel mit einem Laser behandelt. Eine umfangreiche Netzhautablösung muss operativ saniert werden, indem z.B. eine Kunststoffplombe vernäht oder auch der Glaskörper entfernt wird. Dadurch kann eine Verschlechterung der Sicht aufgehalten bzw. eine bereits erfolgte Degeneration zumindest teilweise rückgängig gemacht werden.
Ein früher Behandlungszeitpunkt ist für einen positiven Verlauf essentiell; dann gelingt es zumeist, zumindest 80% der Sehleistung zu erhalten. Um einer Netzhauterkrankung vorzubeugen, empfehlen Experten ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen – insbesondere beim Vorliegen von Risikofaktoren, auf die man den Augenarzt am besten auch aufmerksam macht.
Mit einfachen Methoden lässt sich aus einem Badezimmer ein kleiner Wellness-Tempel machen, der die Sinne verwöhnt.
Im Gegensatz zum Sehsinn wird der Geruchssinn häufig eher stiefmütterlich behandelt. Erst wenn man vielleicht einmal durch einen duftenden Rosengarten flaniert, wird so richtig bewusst, welchen Einfluss die Nase auf das persönliche Wohlbefinden haben kann. Kein Wunder, dass findige Naturen irgendwann auf die Idee gekommen sind, das Angenehme mit dem noch Angenehmeren zu verknüpfen – das Kräuterbad war geboren.
Und Bäder dienen nicht nur der Entspannung und dem Wohlgefühl – sie können auch handfeste positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Aus einer Vielzahl von Badeessenzen mit unterschiedlicher Wirkung kann nach persönlicher Präferenz oder gezielt zur Behandlung kleinerer und größerer Beschwerden ausgewählt werden. Wer in die Wanne steigt, muss aber nicht immer ein Vollbad nehmen. Auch bei Teil- oder Sitzbädern, Güssen oder Waschungen werden die Reflexzonen der Haut gereizt. Wichtig ist eine angenehme (warme) Temperatur zwischen 36 und 38 Grad und eine ausreichende Badedauer (ca. 20 Minuten): Dadurch quillt die Haut auf und wird aufnahmefähiger für wasserlösliche Stoffe. Zusätzlich werden die Kräuter- oder Aromazusätze über den Atemapparat aufgenommen.
Kräuter oder Öle?
Passende Badezusätze bekommt man z.B. in der Apotheke, in Drogerien und Fachgeschäften – oder einfach auf einem Spaziergang durch die Natur. Hier eine kleine Liste von pflanzlichen Zusätzen, die sich hervorragend als Badezusätze eignen:
Lavendel hilft nicht nur am Kopfkissen beim Einschlafen, sondern wirkt in der Badewanne herrlich entspannend.
Noble Damen vergangener Tage wussten: Mit Rosenblüten wird die Haut geschmeidig und schön. Der ideale Zusatz für ein Schönheitsbad.
Thymian tötet Viren und Bakterien, regt das Immunsystem an und erleichtert den Husten. Gerade für die kalte Jahreszeit ist er ein idealer Begleiter.
Salbei wirkt übermäßiger Schweißbildung entgegen und ist daher gut nach körperlicher Anstrengung. In den Wechseljahren nimmt er die Hitzewallungen und wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt.
Im Prinzip kann man die Badezusätze einfach ins Wasser streuen. Wer sich mühsames Einsammeln nach dem Bad ersparen möchte oder einen verstopften Abfluss fürchtet, kann zu ei- nem simplen Trick greifen: Die Kräuter einfach in eine Socke oder einen Badehandschuh stecken und unter das einlaufende heiße Wasser hängen.Dieser„Aroma-Badebeutel“kann dann ruhig in der Wanne bleiben oder als Schwamm benutzt werden: Das fördert die Hautaufnahme und regt den Stoffwechsel an.
Wer’s lieber flüssiger möchte, für den sind Badeöle möglicherweise eine reizvolle Alternative. Dazu kann man ätherische Öle ganz einfach mit Mandel- oder Jojobaöl mischen. Fertigprodukte enthalten ohnehin meist eine Reihe von unnötigen Zusatzstoffen, die man mit dieser „hausgemachten“ Variante umgehen kann.
Experimentierfreudige Gemüter müssen sich keinesfalls nur auf die bisher genannten Badezusätze beschränken, sondern können ihren Ideen freien Lauf lassen. Daher – nichts wie rein in das wohligwarme Wasser!