Netzhautschäden

Die Netzhaut ist die innerste Schicht des Auges. Ab einem Alter von etwa 40 bis 50 Jahren wird sie anfälliger für Erkrankungen.

Schädigungen der Netzhaut sind eine ernste Sache – denn im Gegensatz zu Sehfehlern wie z.B. Kurzsichtigkeit lassen sie sich nicht so einfach korrigieren. Eine rasche Erkennung hilft die Sehfähigkeit zu erhalten.

Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die bei weitem häufigste Form von Netzhautschädigungen und tritt vornehmlich bei Menschen ab 50 auf. In Österreich leiden rund 200.000 Menschen an AMD. Verursacht wird sie durch schleichende Veränderungen der Hautstruktur. Risikofaktoren sind neben dem Alter auch das Rauchen, Bluthochdruck, Arteriosklerose und der intensive Kontakt mit UV-Strahlung.

Die Makula selbst ist die Region des schärfsten Sehens im Auge, des sogenannten gelben Flecks – damit werden jene Sachen gesehen, die wir mit unseren Augen fixieren.

Die Medizin unterscheidet zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration. Die Mehrzahl aller Betroffenen leidet unter trockener AMD, die langsam voranschreitet und erst im Spätstadium zu deutlichen Verschlechterungen des Sehvermögens führt.

Feuchte AMD schreitet rascher voran und kann innerhalb weniger Monate zu schwersten Sehbehinderungen führen. Es kommt es zu Abhebungen und Rissen in der Netzhaut und zu Narbenbildung im Bereich des gelben Flecks.

Jährlich erkranken 3.000 bis 4.000 Menschen an feuchter AMD. Hier wachsen krankhafte Blutgefäße in die sensible Zone der Makula hinein, sodass es zu irreversiblen Zellschäden innerhalb dieses Netzhautareals kommt. Obwohl diese Form nur etwa 15 bis 20% aller Fälle ausmacht, ist sie für 9% aller Erblindungen in Folge von AMD verantwortlich. Da AMD keine Schmerzen verursacht, wird sie häufig erst spät erkannt. Ein frühes Anzeichen ist das Verschwimmen von Schrift vor den Augen. Weden gerade Linien als gebogen wahrgenommen, deutet das auf eine feuchte AMD hin. Bei fortschreitender Erkrankung sehen Betroffene im Zentrum ihres Gesichtsfeldes immer schlechter, bis nur noch ein dunkler Punkt zurückbleibt. Meist ist zu Beginn der Erkrankung nur ein Auge betroffen, das zweite folgt später nach. Einmal verlorene Sehfähigkeit lässt sich nicht mehr wiederherstellen, weshalb eine ehestmögliche Behandlung entscheidend ist, meist durch eine Laserbestrahlung des Auges. Der Vorgang ist schmerzfrei und hält das Fortschreiten der Erkrankung auf bzw. verlangsamt sie. Die Bestrahlung kann allerdings kleine Sehfehler verursachen, die als Schatten im Sichtfeld wahrgenom- men werden.

Netzhautablösung

Insbesondere DiabetikerInnen und Menschen, die wegen eines grauen Stars operiert wurden, laufen Gefahr, an einer Netzhautablösung zu erkranken – aber auch eine kürzlich erfolgte Augenverletzung sowie Kurzsichtigkeit gelten als Risikofaktoren. Auch eine Netzhautablösung verursacht meist keine Schmerzen. Allerdings nehmen Betroffene typischerweise schwarze/rote Schleier oder „Rußregen“ wahr. Dabei handelt es sich um durch Risse in der Netzhaut eindringende Flüssigkeit. Die Folge ist, dass sie sich von den äußeren Schichten des Augapfels ablöst, die Sinneszellen werden nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, und es kommt ohne Behandlung langsam zu einer Erblindung. Dieser Vorgang des Ablösens kann auch die Wahrnehmung von Lichtblitzen hervorrufen.

Zur Therapie einer Netzhautablösung werden Risse und Löcher in der Regel mit einem Laser behandelt. Eine umfangreiche Netzhautablösung muss operativ saniert werden, indem z.B. eine Kunststoffplombe vernäht oder auch der Glaskörper entfernt wird. Dadurch kann eine Verschlechterung der Sicht aufgehalten bzw. eine bereits erfolgte Degeneration zumindest teilweise rückgängig gemacht werden.

Ein früher Behandlungszeitpunkt ist für einen positiven Verlauf essentiell; dann gelingt es zumeist, zumindest 80% der Sehleistung zu erhalten. Um einer Netzhauterkrankung vorzubeugen, empfehlen Experten ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen – insbesondere beim Vorliegen von Risikofaktoren, auf die man den Augenarzt am besten auch aufmerksam macht.

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