
Garteln am Friedhof
Nein, in diesem Artikel geht es nicht um die Nacht der lebenden Toten. Thema ist Bio-Gemüse, das Hobbygärtner:innen auf Friedhöfen in Wien anbauen können.
Möglich gemacht wurde die Umsetzung dieser ungewöhnlichen Idee durch eine Kooperation von „Friedhöfe Wien“ und den „Ackerhelden“. Anfangs waren es nur der Zentralfriedhof und der Friedhof Südwest, die mitgemacht haben. Weil das Projekt so gut angekommen ist, ist nun auch der Friedhof Stammersdorf-Zentral mit an Bord.
Die Voraussetzung dafür, dass Gemüsebeete entstehen können, sind freie Flächen, auf denen sich keine Gräber befanden. Als Gärtner:innen mitmachen können alle, die Kund:innen der Friedhöfe Wien sind und einen Zugang zum digitalen Grab haben.
Wer bisher keine Möglichkeit hatte, sein eigenes Gemüse zu pflanzen, hat hier nun endlich die Chance dazu. Anfängern in Sachen Garteln greifen die Ackerhelden mit nützlichen Tipps, Werkzeug und, wenn es darauf ankommt, auch mit Arbeitskraft unter die Arme. Mit einem jährlichen Teilnahmebeitrag von 149 Euro kann man so zu seinem eigenen Gemüseproduzenten werden und dabei gleichzeitig auch den verstorbenen Lieben nahe sein.
Neben dem Gedanken der Nachhaltigkeit ist dieses Projekt eine Möglichkeit, den Austausch unterschiedlicher Generationen zu fördern. Denn Interessierte können auch einen der kostenlosen Workshops der Ackerhelden am Wiener Zentralfriedhof besuchen. Ob Gartenneuling oder fortgeschritten – hier können alle Fragen vom Jäten bis hin zum Kompost oder Dünger gestellt und beantwortet werden.
Im Februar 2024 gewann das Projekt den Staatspreis PR in der Kategorie „CSR-Kommunikation“ (Corporate Social Responsibility).

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